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Dax mit Stabilisierungsversuch – Markt bleibt nervös – Varta gewinnt Großkunden zurück

onvista · Uhr

Die Angst um eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten sorgt die Anleger. | Börsen aus Übersee beendeten den Handel im Minus.

Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Nach dem Kursrutsch auf ein Siebenmonatstief deutet sich für den Dax zum Wochenstart ein Stabilisierungsversuch an. Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Plus von 0,2 Prozent auf 14.830 Punkte, nachdem der Leitindex in der Vorwoche unter die viel beachtete Marke von 15.000 Punkten gefallen war und letztlich mehr als zweieinhalb Prozent eingebüßt hatte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Montagmorgen 0,3 Prozent höher erwartet. 

Mehrere Faktoren beeinflussen den Dax

Die Anlegerstimmung bleibt aber angespannt. Der Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sorge weiter für Gesprächsstoff, denn ein Ende der Gewalt zeichne sich trotz diplomatischer Bemühungen nicht ab, schrieben die Experten der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. 

Hinzu kommen die weiter hohen Renditen am US-Anleihemarkt. Gerade die Rendite für richtungsweisende zehnjährige Staatspapiere beeinflusst die Bewertungen am Aktienmarkt spürbar, wie Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management erklärt. Sollte die Rendite noch weiter steigen, könnten Aktien weiter unter Druck geraten. 

In diesem Umfeld ist laut den Helaba-Experten für den Dax die Marke von 14.800 Punkten wichtig. Sollte diese Unterstützung nachhaltig unterschritten werden, drohe ein Rückschlag bis zum März-Tief bei 14 458 Punkten. 

Einzelwerte im Überblick

Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Volkswagen im Blickpunkt stehen, nachdem der Autokonzern am Freitag nach Börsenschluss vorläufige Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht und das Margenziel für 2023 reduziert hatte. Das operative Ergebnis und die Marge des Autobauers hätten enttäuscht, schrieb Jefferies-Analyst Philippe Houchois. Aus Sicht des JPMorgan.Experten Jose Asumendi ist der eingetrübte Ergebnisausblick hingegen keine substanzielle Verschlechterung. Die Wolfsburger hätten in den vergangenen Jahren stets einen Endspurt hingelegt, betonte er. Die Volkswagen-Aktie gewann im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt 0,7 Prozent. 

Der Batterienhersteller Varta hat einem Zeitungsbericht zufolge offenbar seinen bisherigen Großkunden Apple zurückgewonnen. "Wir beliefern einen wichtigen Großkunden wieder, der zuvor die Abrufe seiner Aufträge zurückgestellt hat", sagte  Varta-Chef Markus Hackstein der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagausgabe). Er wollte jedoch offiziell nicht bestätigen, dass es sich dabei um Apple handelt. Der US-Konzern soll laut Brancheninformationen bei Kleinst-Akkus für dessen drahtlose Airpods-Minikopfhörer lange zu den wichtigsten Varta-Kunden gezählt haben. Die Varta-Papiere schnellten auf Tradegate um rund 10 Prozent nach oben.

Der Softwarespezialist Atoss hat auch im dritten Quartal bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Deshalb zeigte sich das auf Arbeitssoftware spezialisierte Unternehmen zuversichtlich, die erst im Juli erhöhten Jahresziele leicht zu übertreffen. Die Atoss-Titel stiegen auf Tradegate um 3,7 Prozent.

Weitere Kursverluste an der Wall Street

Die US-Börsen haben am Freitag ihre jüngsten Verluste ausgeweitet. Die Anleger befürchten derzeit, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas zu einem größeren Konflikt im Nahen Osten eskalieren könnte. Gold ist hingegen zunehmend als sicherer Hafen gefragt. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Minus von 1,61 Prozent. Das geopolitische Umfeld heizt die Nervosität am Aktienmarkt aktuell an.

Kursverluste in Asien

Die globale Schwäche der Aktienmärkte setzt sich am Montag auch in Asien fort. Die Sorge vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten bleibt das bestimmende Thema. In Hongkong ruhte der Handel unterdessen feiertagsbedingt.

  • Nikkei 225: 30.999 Punkte (-0,8 Prozent)
  • CSI 300: 3.475 Punkte (-1,01 Prozent)

Renten

  • Bund-Future: 127,60 (-0,3 Prozent)

Devisen: Eurokurs gibt zum US-Dollar nach 

Marktbeobachter verwiesen auf Kursverluste an den Aktienbörsen in Asien zum Wochenauftakt. Dies habe beim Dollar für eine stärkere Nachfrage gesorgt. Die als vergleichsweise sicher eingeschätzte US-Währung konnte am Morgen zu fast allen anderen wichtigen Währungen zulegen, während der Euro im Gegenzug etwas unter Druck geriet. Zudem waren die Renditen für US-Staatsanleihen zuletzt gestiegen, was der amerikanischen Währung ebenfalls Auftrieb verlieh. 

Nach wie vor bleibt die Sorge vor einer Eskalation des Kriegs im Nahen Osten auf andere Länder ein bestimmendes Thema an den Finanzmärkten, was vergleichsweise sichere Anlagen stützt. Wenig Impulse sind dagegen von Konjunkturdaten zu erwarten. Im Tagesverlauf stehen kaum wichtige Wirtschaftsdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren könnten.

  • EUR / USD: 1,0577 (-0,16)
  • USD / JPY: 149,939 (+0,05)
  • EUR /JPY: 158,591 (-0,11)

Ölpreise geben nach - Lage im Nahen Osten im Fokus 

Die Lage im Nahen Osten bleibt das bestimmende Thema am Ölmarkt. Nach einem Preisanstieg in der vergangenen Woche sprachen Marktbeobachter von einer Gegenbewegung. Zuletzt waren diplomatische Bemühungen und damit die Hoffnung auf eine Eindämmung des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel wieder etwas stärker in den Vordergrund gerückt. 

Trotz des aktuellen Preisrückgangs hat sich Rohöl wegen der Sorge einer Ausweitung des Kriegs auf andere Länder des Nahen Ostens deutlich verteuert. In den vergangenen gut zwei Wochen seit Beginn des Kriegs ist der Preis für Rohöl aus der Nordsee um etwa acht Prozent gestiegen.

  • Nordseesorte Brent: 91,28 USD (-0,88 USD)
  • Sorte WTI: 87,02 USD (-1,06 USD)

Umstufungen von Aktien 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR FREENET AUF 33 (31) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR FMC AUF 47 (54) EUR - 'BUY' 

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE TELEKOM AUF 30,50 (30,00) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR FMC AUF 32,10 (38,00) EUR - 'UNDERWEIGHT' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SARTORIUS AUF 265 (405) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF 1,90 (2,20) EUR - 'NEUTRAL' 

- WDH/CITIGROUP SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 168 (179) EUR - 'NEUTRAL' 

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR AT&T AUF 16,0 (15,5) USD - 'HALTEN' 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR L'OREAL AUF 431 (423) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT POSTE ITALIANE AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERW.) - ZIEL 10,60 (12) EUR

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR NESTLE AUF 125 (135) CHF - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 85 (90) CHF - 'UNDERWEIGHT' 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR L'OREAL AUF 389 (392) EUR - 'HOLD' 

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ESSILORLUXOTTICA AUF 195 (196) EUR - 'BUY' 

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR NEL AUF 11 (20) NOK - 'BUY' 

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR NOKIA AUF 4,10 (4,50) EUR - 'BUY' 

- JPM SENKT ZIEL FÜR SARTORIUS STEDIM BIOTECH AUF 230 (345) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR VODAFONE AUF 92 (93) PENCE - 'NEUTRAL'

Termine Unternehmen

07:00 NLD: Philips, Q3-Zahlen

07:30 DEU: Atoss Software, Q3-Zahlen

16:00 DEU: Bayer, ESG Investor Webinar

SWE: Sandvik, Q3-Zahlen

Termine Konjunktur

11:00 EUR: Öffentliche Finanzen (2. Veröffentlichung) 2022

11:00 EUR: Öffentlicher Schuldenstand Q2/23

11:00 EUR: Öffentliches Defizit Q2/23

16:00 EUR: Verbrauchervertrauen 10/23 (vorläufig)

14:30 USA: Chicago Fed Nat Activity Index 9/23

16:00 EUR: Verbrauchervertrauen (vorab) 10/23

Sonstige Termine

10:00 ESP: Treffen der für Telekommunikation zuständigen EU-Minister

12:00 DEU: Spatenstich für den Bau der Erdkabeltrasse A-Nord mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Meppen

DEU: Fortsetzung eines Cum-Ex-Prozesses gegen einen früheren Top-Steueranwalt der Kanzlei Freshfields und zwei ehemalige Maple-Banker, Frankfurt/M.

DEU: Fortsetzung Prozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun, München

LUX: Treffen der EU-Außenminister, Luxemburg

LUX: Treffen der EU-Landwirtschafts- und Fischereiminister, Luxemburg

Hinweis

HKG: Feiertag, Börse geschlossen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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