Ciber

Die Novasoft AG versteht sich als anwendungsorientierter IT-Dienstleister und konzentriert sich als solcher im Wettbewerb der IT-Beratungsgesellschaften ganz auf die Produkte von SAP. Basierend auf diesem Spektrum ist Novasoft von der Projektunterstützung durch Modulberater bis hin zu ganzheitlicher Management- und Organisationsberatung auf allen Ebenen der Implementierung tätig. Novasoft betrachtet sich als Unternehmen, das sich durch tiefe branchenspezifische Kompetenz bei Retail & Consumer Products, Chemicals & Pharmaceuticals & Healthcare sowie Automotive auszeichnet.

Auf ihrem Tätigkeitsfeld ist Novasoft auch als Berater engagiert. Großkunden werden hier bei der Erstellung von Machbarkeitsstudien, bei der Projektplanung und Überwachung sowie bei der Erarbeitung eines integrierten Gesamtkonzeptes zur Einführung der SAP-Software unterstützt. Zum Bereich Beratung gehören zudem die Konfiguration und das Customizing der SAP-Software sowie der Einsatz geeigneter Werkzeuge zur schnellen und effizienten Einführung der SAP-Software. Darüber hinaus werden alle spezifischen Fragen der einzelnen SAP-Module behandelt sowie Hilfestellungen bei der organisatorischen Umsetzung der Lösungskonzepte gegeben. Eine weitere Komponente im Full-Service-Angebot ist die für die Anwender notwendige Schulung.

Zur Abrundung des Dienstleistungsangebotes bietet Novasoft ein spezielles Entwicklungs- und Basisteam für die Betreuung in allen technischen Fragen einer SAP-Einführung an. Dieses unterstützt bei der Datenübernahme von Altsystemen in die SAP-Systeme, entwickelt Schnittstellen um SAP-Systeme mit anderen Softwarelösungen zu verknüpfen, realisiert kundenindividuelle Anforderungen, die sich nicht oder nicht optimal mit dem SAP-Standard abdecken lassen, und gibt Hilfestellungen bei sämtlichen Aufgaben im Rahmen der SAP-Systemadministration.

Die gegebenenfalls notwendigen speziellen Softwareerfordernisse werden direkt beim Kunden programmiert, mit diesem gemeinsam erprobt und nach Ablauf von Testläufen eingesetzt. Der Baustein individuelle Kundenprogrammierung und Systemadministration erlaubt den Angaben zufolge ein Höchstmaß an Sicherheit für den Kunden, die im Vorfeld der Implementierung vereinbarte Optimierung der Geschäftsprozessabläufe zu erreichen. Die Geschäftstätigkeit der Novasoft AG erstreckt sich jedoch nicht auf den Verkauf von Lizenzen für Software.

Im Geschäftsjahr 2004 musste Novasoft einen leichten Rückgang des Umsatzes auf 60,1 (i.V. 61,4) Mill. Euro hinnehmen. In Deutschland sank das Volumen auf 22,1 (24,1) Mill. Euro und im außereuropäischen Ausland auf 3,5 (4,5) Mill. Euro. Dagegen konnte der Umsatz im europäischen Ausland auf 34,1 (32,8) Mill. Euro zulegen, bedingt durch ein konstant hohes Umsatzniveau in Großbritannien und einen gestiegenen Umsatz in Spanien.

Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen verringerte sich 2004 auf 4,4 (i.V. 4,8) Mill. Euro. Belastet durch eine relativ hohe Steuerquote aufgrund der Korrektur latenter Steuern blieb der Konzernjahresüberschuss im Jahr 2003 mit 0,05 Mill. Euro nur knapp über Null. 2004 konnte die Steuerquote wieder gesenkt werden, so dass das Ergebnis nach Steuern bei 2,9 Mill. Euro lag und ein Konzernjahresüberschuss von 2,7 Mill. Euro erzielt wurde.

Im Juli 2004 erwarb Novasoft das den Angaben zufolge profitable SAP-Beratungshaus Awardis AG und verstärkte damit das Branchenportfolio auch um die Teilgebiete Utilities und Telecommunication.

Neuer Hauptaktionär der Novasoft AG ist seit November 2004 die CIBER Holding GmbH, eine 100%-ige Tochter der US-amerikanischen CIBER Inc. mit insgesamt 89,95% des Grundkapitals. Aufgrund des reduzierten Freefloats seit der Übernahme der Aktienmehrheit durch CIBER und der damit verbundenen geringen Attraktivität der Novasoft Aktie für institutionelle und private Anleger ist es für die Novasoft AG nicht mehr wirtschaftlich, die erhöhten Zulassungsfolgepflichten im ¿Prime Standard¿ zu erfüllen. Die Novasoft AG wird aus diesem Grund seit 7. März 2005 nicht mehr im Prime Standard der Deutschen Börse sondern im General Standard gelistet.

Rückwirkend zum 1. Januar 2005 sollen die Gesellschaften der ehemaligen awardis GmbH in Böblingen, Köln und Langenfeld sowie zwei nicht aktive Gesellschaften auf die Novasoft AG verschmolzen werden. Außerdem ist geplant sämtliche Geschäftsaktivitäten in den USA im Jahr 2005 zu veräußern, um sich noch stärker auf das Geschäft in Europa sowie den Wachstumsmarkt in Asien konzentrieren zu können.

Gegründet wurde die Gesellschaft am 19. Oktober 1989 unter der Firma NOVASOFT CONSULTING GmbH von Dr. Kurt-Georg Konrad und Dr. Ladislaus Gotthard. Das Stammkapital betrug zu Beginn 50.000 DM. Am 7. Juli 1999 wurde die Umfirmierung in NOVASOFT GmbH beschlossen. Des weiteren wurde das Grundkapital auf Euro umgestellt und anschließend auf 50.000 Euro angehoben. Durch Gesellschafterbeschluss vom 22. Juli 1999 wurde die NOVASOFT GmbH formwechselnd in Novasoft AG geändert. Bei dieser Gelegenheit fand gleichzeitig eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen um 100.000 auf 150.000 Euro statt. Die ao. HV vom 20. August 1999 stimmte einer weiteren Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen zu, und zwar um 4,85 Mill. auf 5,0 Mill. Euro. Eine ao. HV vom 20. August 1999 brachte schließlich eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen um bis zu 1,0 Mill. auf 6,0 Mill. Euro auf den Weg.

Diese 1,0 Mill. Aktien wurden zusammen mit weiteren 800.000 Aktien aus dem Besitz der Altaktionäre (inkl. 240.000 per Greenshoe) in der Zeit vom 10. bis 12. November 1999 einer breiten Öffentlichkeit zur Zeichnung angeboten. Die Bookbuilding-Spanne lautete auf 18 bis 21 Euro. Als Emissionspreis wurden 21 Euro errechnet. Der erste Kurs am Neuen Markt wurde am 15. November 1999 mit 26 Euro festgestellt. Durch den Börsengang flossen der Gesellschaft frische Mittel von brutto rund 21 Mill. Euro zu. Die enge Zusammenarbeit mit SAP drückte sich im Jahre 2000 aus, als Novasoft zu einem der ersten mySAP.com-Alliance-Partner ernannt worden war.