Faktor-Optionsscheine gehören wie Knock-Outs und Optionsscheine zu der Gruppe der Hebelprodukte. Dabei verbinden Sie die Eigenschaften einer unbegrenzten Laufzeit mit einem konstanten Faktor. Anleger können hierbei entscheiden, ob sie auf fallende (Short) oder steigende Kurse (Long) des Basiswertes setzen möchten. Der Faktor bestimmt in diesem Fall den Hebel.
Der Faktor-Optionsscheine Finder ist ein hilfreiches Tool für Anleger, aus über 50.000 gelisteten Zertifikate das passende zu finden. Suchst du einen bestimmten Basiswert, so kannst du die Datenbank mit Hilfe der WKN, ISIN oder dem Namen des Basiswertes (z.B. eine Aktie oder ein Index) durchsuchen. Hast du noch keine passenden Basiswerte für deine Suche gefunden, kannst du einfach auf die Vorschläge der meistgesuchten Basiswerte zurückgreifen. Alternativ hast du die Option, direkt auf die meistgesuchten Faktor-Optionsscheine zuzugreifen. Beide Optionen findest du nach einem Klick auf die Basiswert-Suchleiste.
Anschließend hast du die Möglichkeit, an der wichtigsten Stellschraube zu drehen, dem Faktor. Klicke dafür auf den Button „Faktor“ und gebe deinen gewünschten Hebel für das Zertifikat an. Alternativ haben Anleger die Möglichkeit, einen der „beliebten“ Faktoren auszuwählen.
Mit Hilfe der Long und Short-Funktion hast du abschließend die Option, Zertifikate, die nur auf steigende beziehungsweise fallende Kurse setzen zu filtern. Hast du deine Kriterien gesetzt, kannst du innerhalb des Sucherergebnisses eine auf- oder absteigende Sortierung wählen. Ein Klick auf das entsprechende Merkmal reicht aus.
Eine Anlage in Faktor-Optionsscheine birgt einige Risiken. Damit eine Anlage in Faktor-Optionsscheine für Anleger zum Erfolg wird, solltest du die folgenden Tipps beachten.
Erstens: Versuche eine fundierte Einschätzung der aktuellen Marktsituation zu entwickeln und beachte wichtige Trendimpulse, die den zugrundeliegenden Basiswert betreffen können. Dies erlaubt es dir, besser einzuschätzen, in welche Richtung der Kurs ausschlagen wird.
Zweitens: Riskiere nicht zu viel und wähle keine zu hohen Hebel aus. Die Wahl eines hohen Faktors erhöht das allgemeine Risiko der Anlage und kann zum Totalverlust führen.
Drittens: Nutze Stoppkurse, um zu verhindern, dass sich der Faktor und die Kursentwicklung gegen dich wenden.
Ein Beispiel verdeutlich dies: Nehmen wir an, ein Anleger setzt auf einen steigenden Kurs (Long) und besitzt ein Faktor-Optionsschein mit dem Hebel 10. Steigt nun der Basiswert des Zertifikates um 1 %, so steigt der Wert des Faktor-Optionsscheins um 10 %. Gleiches gilt jedoch auch für fallende Kurse des Basiswertes. Sinkt der Kurs um 1 %, sinkt der Wert des Zertifikates um 10 %.
Anleger unterschätzen häufig die Risiken, die mit Seitwärtsbewegungen des Basiswertes einhergehen. In diesem Fall wird der konstante Faktor vom Vor- zum Nachteil. Große Verluste, bis hin zum Totalverlust können die Folge von negativen Seitwärtsbewegungen des Basiswertes in Bezug auf ein Faktor-Optionsschein werden. Ein kleines Beispiel verdeutlich den negativen Effekt von Seitwärtsbewegungen.
Angenommen der Basiswert eines Faktor-Optionsscheins steigt von 100 € auf 105 € (entspricht einem Anstieg von 5 %). Nehmen wir weiter an, dass der Faktor-Optionsschein einen Wert von 10 € hat und mit einem Faktor in Höhe von 10 ausgestattet ist. Demnach steigt der Wert des Zertifikats um (10 * 5 % = 50 %) auf nun 15 €. Wenn nun am Folgetag der Basiswert wieder auf 100 € fällt, dann entspricht dies einem Minus von 4,76 % (bzw. 47,62 % mit Faktor). Der Wert des Zertifikates sinkt folglich auf 7,86 € und liegt damit unterhalb des ursprünglichen Wertes, obwohl der Kurs des Basiswertes unverändert geblieben ist.
Anleger verfügen über verschiedene Möglichkeiten, Faktor-Optionsscheine zu erwerben. Dabei hast du neben dem Kauf an der Börse auch die Option außerbörslich oder direkt beim Emittenten zu kaufen.
Diese Frage lässt sich nicht pauschal für alle Anleger beantworten und hängt maßgeblich von individuellen Präferenzen und der jeweiligen Risikoaffinität ab. Grundsätzlich gilt, ähnlich wie bei anderen Hebelprodukten, dass ein höherer Faktor auch ein höheres Risiko birgt.
Im Gegensatz zu anderen Hebelprodukten, wie z.B. Knock-Out-Zertifikate verfügen Faktor-Optionsscheine über keine Knock-Out-Schwelle. Das bedeutet, dass das Zertifikat nicht vollständig wertlos wird. Der Grund liegt in der sogenannten Reset-Barriere. Sie verhindert, im Falle sehr ungünstiger Kursverläufe, einen Totalverlust des Zertifikats.
Über eine Nachschusspflicht müssen sich Anleger von Faktor-Zertifikaten keine Gedanken machen. Sollte die Entwicklung über einen Totalverlust hinaus gehen, gibt es keinerlei weitere Verpflichtungen für den Investor. Der Totalverlust entspricht einer Deckelung und ist an dieser Stelle Strafe