Philips wechselt nach massivem Kursrutsch den Konzernchef aus

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Amsterdam (Reuters) - Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips trennt sich nach mehr als einem Jahr massiver Kursverluste von seinem Chef.

Frans van Houten verlasse das Unternehmen mit sofortiger Wirkung, teilte der Siemens-Healtinheers-Konkurrent am Dienstag mit. Nachfolger werde zum 15. Oktober Roy Jakobs, der derzeit die Sparte Connected Care leitet. Der Aufsichtsrat und van Houten hätten sich angesichts des bevorstehenden Endes seiner Amtszeit darauf verständigt, dass jetzt der Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen sei, hieß es in einer Firmenmitteilung. Der Vertrag von van Houten hatte eigentlich eine Laufzeit bis Ende April 2023.

Jakobs arbeitet seit 2010 für Philips. Er habe nach dem Rückruf von Millionen Beatmungsgeräten die Produktion wieder hochgefahren und wisse viel über Produktqualität und Sicherheit und sei daher der richtige Mann für den Posten, sagte Aufsichtsratschef Feike Sijbesma. Eine außerordentliche Hauptversammlung soll am 30. September über die Ernennung Jakobs entscheiden.

Van Houten stand zwölf Jahre an der Spitze von Philips. In dieser Zeit hat er das Unternehmen von einem Konglomerat zu einem Medizintechnik-Spezialisten geformt. An der Börse in Amsterdam legten die Philips-Aktien nach der Ankündigung seines Abgangs 2,3 Prozent zu. Dennoch liegen sie immer noch um mehr als 50 Prozent niedriger als im Juni 2021. Damals musste Philips 5,5 Millionen Beatmungsgeräte wegen möglicher Gesundheitsgefahren zurückrufen.

(Bericht von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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