Deutsche Bank – Ein gefährlicher Mix aus schlechten Nachrichten!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

In 10 Tagen steht die Hauptversammlung des größten deutschen Finanzinstituts auf dem Programm. Und schon im Vorfeld schlagen einige Tagesordnungspunkte hohe Wellen. Besonders die Anträge, die von Riebeck-Brauerei von 1862 aus Köln kommen. Nach eigenen Angaben hält sie 200.000 Aktien der Deutschen Bank und möchte einiges am Kurs des deutschen Geldhauses ändern.

Hinter der Riebeck-Brauerrei steht kein Unbekannter: Es ist Karl-Walter Freitag. Er ist an einigen Firmen beteiligt und hat die Deutschen Bank schon seit Jahren auf dem Kieker. Für die einen ist Freitag ein unbequemer Gast auf den Hauptversammlungen, für die anderen ein Vorzeige-Aktionär, der auch mal mit unkonventionellen Mitteln seine Meinung kundtut.

Im Vorfeld der HV der Deutschen Bank hat er verschiedene Anträge eingereicht, wie “Spiegel Online“ berichtet. Eine Forderung: Die Frankfurter sollen ihr defizitäres US-Investmentbanking-Geschäft abspalten und veräußern. Des Weiteren schlägt Freitag auch vor, Karl Achleitner von seinem Amt zu entbinden. “Die Vorgehensweise beim Austausch des Chefpostens bei der Deutschen Bank sei im höchsten Maße unprofessionell gewesen.“ Damit steht die Wahl von Achleitner in der Tagesordnung und hat das Potenzial für eine große Überraschung auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank.

Investment-Star Eismann empfiehlt “Short“

Bekanntgeworden ist Steve Eismann durch die Finanzkrise im Jahr 2008. Als einer der ersten sah Eismann der Verfall der amerikanischen Immobilienpreise voraus und verdiente mit seiner Wette sehr viel Geld. Seine Geschichte ist auch zu einem großen Teil Inhalt des Oscar prämierten Films “The Big Short“. Jetzt hat sich Eismann gegenüber Bloomberg zur Deutschen Bank geäußert. Sein Tipp: “Short“

“Die Deutsche Bank ist eine Problem-Bank. Ich denke, sie wird dramatisch schrumpfen müssen,” so Eismann. Der Vermögensberater, der mittlerweile für die Neuberger Berman Group arbeitet, sieht bei den Frankfurtern Probleme bei der Profitabilität und rechnet mit einer Kapitalerhöhung im kommenden Jahr. Daher geht es von einem weiteren Verfall des Aktienkurses aus.

Rating-Agenturen machen ebenfalls Druck

Die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank steht auch auf dem Prüfstand. Die Rating-Agenturen fordern mehr Klarheit über die künftige Strategie des Geldhauses und drohen mit Senkungen der Bonitätsnoten. Die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung ist nicht gering. S&P- Analyst Giles Edwards bezifferte sie gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters “auf mindestens 50 Prozent.“ Eine Entscheidung soll noch im Laufe dieses Monats fallen. Auch Moody’s prüft eine Abstufung.

Die Bonitätsnoten der Deutschen Bank sind schon aktuell schlechter als die von vielen Konkurrenten. Eine weitere Abstufung würde wegen höherer Finanzierungskosten deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen.

Der Mix aus schlechten Nachrichten hinterlässt auch Spuren in der Kursentwicklung. Heute ist die Aktie mit einem Minus von 1,5 Prozent der schwächste Wert im DAX. Auf Sicht von 3 Monaten hat die Aktie um 7 Prozent nachgegeben. Innerhalt eines Jahres beträgt der Wertverlust an die 33 Prozent. Aktionäre der Deutschen Bank haben gerade kein leichtes Leben. Mal sehen, ob die Hauptversammlung es erträglicher macht.

Von MWe

Foto: 360b / Shutterstock.com

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