Gerresheimer: Hohe Nachfrage vs. steigende Kosten – Umsatz am oberen Ende der Spanne, operative Marge am unteren Ende

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Zahlen des Verpackungsspezialisten aus dem MDax zeigen wo bei der beginnenden Berichtssaison der Hase im Pfeffer liegt – bei den hohen Rohstoffkosten. Während Gerresheimer den Umsatz steigern konnte, ging das Ebitda leicht zurück. Ein gleiches Bild zeigt sich auch beim Ausblick. Konzernchef Dietmar Siemssen sieht sich weiter auf Kurs zu den Jahreszielen, kalkuliert beim Umsatz nun mit dem oberen Ende der Zielspanne eines währungsbereinigten Wachstums im Kerngeschäft. Die operative Margen sieht er nun aber eher am unteren Ende der angestrebten Spanne von 22 bis 23 Prozent.

Umsatz steigt um fast 10 Prozent

Eine anhaltend hohe Nachfrage nach Produkten wie Glasampullen, Spritzen und pharmazeutischen Kunststoffverpackungen sorgten beim Spezialverpackungshersteller Gerresheimer für einen Umsatzanstieg. Die Erlöse stiegen im dritten Geschäftsquartal (bis Ende August) im Jahresvergleich um 9,4 Prozent auf 382 Millionen Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag mitteilte. Vor allem die Nachfrage nach vorfüllbaren Spritzen sei hoch gewesen, hieß es. Auch die in der Corona-Krise schwächelnde Sparte für die Kosmetikbranche habe sich erholen können.

Hohe Kosten belasteten indes die Gewinnmargen. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) ging um 0,2 Prozent auf 74,8 Millionen Euro zurück. Als Grund nannte das Management gestiegene Kosten für Rohstoffe wie Kunststoffgranulat, Strom und Gas. Die Marge verschlechterte sich entsprechend um 1,9 Prozentpunkte auf 19,6 Prozent. Das bereinigte Konzernergebnis stieg moderat um 2,8 Prozent auf 31,6 Millionen Euro.

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Redaktion onvista:

Die Gerresheimer Aktie reagiert heute auf die Zahlen zum dritten Quartal positiv und liegt zu Handelsbeginn rund 2 Prozent im Plus. Das Hohe Rohstoffkosten auf die Marge drücken wird noch bei viele weiteren Unternehmen auf die Marge drücken. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass die hohen Kosten ein temporäres Problem sind und der MDax Konzern weiter wächst.

Nach der deutlichen Korrektur von rund 20 Prozent ist die Aktie auch für Neueinsteiger wieder interessant. Mit einem geschätzten KGV von 23 für 2021 ist die Aktie sicherlich kein Schnäppchen mehr, aber die Nachfrage beim Verpackungsspezialisten dürfte weiterhin hoch bleiben das dürfte dem Kurs sicherlich nicht schaden.

Anleger können daher einen Fuß in die Tür stellen oder die Position ein wenig aufstocken.

Foto: Homepage Gerresheimer

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