Royal Dutch Shell: Haben die Investoren verstanden, dass die Dividende gekürzt worden ist?!

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Es ist für die meisten Einkommensinvestoren noch immer unglaublich, allerdings verändert das nichts an der grundlegenden Tatsache: Das Management von Royal Dutch Shell hat in der letzten Woche verkündet, dass die Dividende gesenkt wird.

Statt 0,47 US-Dollar pro Quartal wird es zunächst lediglich 0,16 US-Dollar pro Quartal geben. Statt einer fast zweistelligen Dividendenrendite eben bloß noch einen Wert zwischen 3 und 4 %, je nach Tagesform. Für alle Fans der seit dem Jahre 1945 und somit dem Zweiten Weltkrieg stets ungekürzten Ausschüttung eine bittere Pille.

Die Aktie hat diesen Schritt vergleichsweise verhalten aufgenommen. In einer ersten Reaktion sank der Kurs der britisch-niederländischen, jetzt ehemaligen Dividendenperle zwar in der Spitze um 10 %. So mancher dürfte jedoch mit einer stärkeren Reaktion gerechnet haben. Aber was ist der Grund für diese verhaltene Reaktion? In meinen Augen könnte es sogar zwei geben.

1. Die Unsicherheit war da, sie schien eingepreist

Ein erster Grund, weshalb die Aktie vergleichsweise verhalten reagiert hat, könnte mit der bereits im Vorfeld eingetretenen Unsicherheit zusammenhängen. Der Ölmarkt ist seit über zwei Monaten volatil. In den letzten Wochen haben wir teilweise sogar negative Preise bei einigen Notierungen, insbesondere bei WTI als Mainstream-Sorte gesehen. Das hat bereits zu einigen Kurskapriolen und Unsicherheiten geführt.

Mit einer Royal-Dutch-Shell-Aktie, die zwischenzeitlich bereits mit der Marke von 10 Euro gekämpft hat, hat sich der Markt anscheinend schon mit dem Szenario einer Kürzung der Ausschüttung abfinden können. Zumal es kurz- und mittelfristig kaum eine Lösung für die Ölpreisschwemme zu geben scheint. Schließlich sind die Lager voll und mobile Lagerungsmöglichkeiten ebenfalls erschöpft. Der Markt ist vollkommen aus dem Gleichgewicht.

Im Grunde genommen dürften viele Investoren bereits damit gerechnet haben, dass eine Kürzung der Dividende im Bereich des Möglichen liegt. Vielleicht hat so mancher sogar darauf spekuliert, da die milliardenschweren Kapitalrückführungen eine hohe Belastung für den Gesamtkonzern darstellen. Für die finanzielle Gesamtsituation des Konzerns könnte daher die Kürzung um zwei Drittel ein wichtiger Schritt gewesen sein.

2. Die Bewertung ist vergleichsweise günstig

Ein zweiter Grund, weshalb die Aktie womöglich eher verhalten reagiert hat, könnte außerdem mit der Bewertung der ehemaligen Dividendenperle zusammenhängen. Zugegeben: Die derzeitige Dividendenrendite ist jetzt bedeutend kleiner und auch das 2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis, das irgendwo im mittleren bis höheren einstelligen Bereich liegt, ist wenig aussagekräftig. Dafür jedoch womöglich der Buchwert je Aktie.

Royal Dutch Shell kam im Geschäftsjahr 2019 per Jahresende auf einen Buchwert je Aktie in Höhe von 24,17 US-Dollar, wodurch sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis jetzt auf ca. 0,7 beläuft. Ein vergleichsweise preiswerter Wert, der zeigt, dass die Aktie jetzt günstig bewertet sein könnte. Wobei Investoren hier die kurzfristig geringe Ertragslage mit in die Waagschale werfen sollten.

Die günstige Bewertung könnte jedenfalls ein Puffer gewesen sein, der den Schock abgefangen hat. Insbesondere mit der Aussicht, dass der Ölmarkt mittel- bis langfristig wieder ausgeglichener sein könnte. Und sich die Ertragslage und vielleicht auch die Dividende wieder verbessern.

Aber dennoch: Der Schock bleibt!

Ja, die Aktie hat daher vergleichsweise verhalten reagiert. Der Schock der Dividendenkürzung bleibt jedoch noch immer bestehen. Ob die Investitionsthese für Foolishe Einkommensinvestoren daher noch intakt ist, könnte eine Frage sein, die man sich jetzt vermehrt stellen sollte. Bei einem zyklischen Risiko der Ölpreise, auf das der Gesamtkonzern wenig Einfluss hat, kann diese finale Bewertung jetzt durchaus anders ausfallen als noch vor ein paar Wochen oder Monaten.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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