Dax Vorbörse 01.02.2024

Dax vorbörslich im Minus - Fed-Zinssignale dämpfen Stimmung

onvista · Uhr
Quelle: Curioso/Shutterstock.com

Die Aussicht auf vorerst weiter hohe Leitzinsen in den USA hat am Vorabend die Wall Street belastet und dürfte am Donnerstag auch die Stimmung am deutschen Aktienmarkt eintrüben. Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,5 Prozent auf 16.820 Punkte. Damit nimmt der Dax etwas mehr Abstand zum Rekordhoch bei 17.00 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls mit einem Rückgang von 0,5 Prozent erwartet.

Fed lässt Zinsen unverändert

Die US-Notenbank Fed ließ das Zinsniveau wie erwartet unverändert. Sie machte aber deutlich, dass sie noch nicht bereit sei, die Zinsen zu senken. Man müsse erst mehr Vertrauen gewinnen, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung zwei Prozent bewege. Fed-Chef Jerome Powell sagte, die Fed sei bereit, das hohe Zinsniveau länger beizubehalten.

Einzelwerte im Überblick

Unterdessen nimmt die Berichtssaison der Unternehmen hierzulande mit Quartalszahlen unter anderem von Adidas, Deutsche Bank, Siemens Healthineers und Siltronic langsam Fahrt auf. Beim Sportartikelkonzern Adidas verringerte sich der Umsatz 2023 um 5 Prozent, das Betriebsergebnis fiel von 669 Millionen auf 268 Millionen Euro. Die zunehmend negativen Währungseffekte dürften 2024 für noch mehr Gegenwind sorgen und die Profitabilität erheblich belasten. Die Adidas-Aktie verlor im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag 7,0 Prozent.

Die Deutsche Bank verdiente 2023 unter dem Strich weniger als ein Jahr zuvor, aber mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Jetzt plant der Vorstand weitere Einsparungen und will dazu 3500 Arbeitsplätze abbauen. Die Dividende soll von 30 auf 45 Cent je Aktie steigen und für 2025 auf 1 Euro. Weitere 675 Millionen Euro will die Bank bis Ende Juni über Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückgeben. Auf Tradegate büßten die Papiere 0,4 Prozent ein.

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers steigerte sein operatives Ergebnis (Ebit) im ersten Geschäftsquartal um 8 Prozent und traf damit die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg um 2 Prozent, bereinigt um Wechselkursschwankungen und Portfolioeffekte legte er um 5,7 Prozent zu. Ihre Jahresziele bestätigte die Siemens-Tochter. Der Aktienkurs stieg auf Tradegate um 1,1 Prozent.

Siltronic hat 2023 eine schwache Nachfrage der Halbleiterindustrie zu spüren bekommen. Umsatz und operatives Ergebnis der Beteiligung von Wacker Chemie fielen deutlich, erreichten aber die Unternehmensziele sowie in etwa die Schätzungen von Analysten. Die Anteilsscheine des Wafer-Herstellers sanken auf Tradegate um 0,9 Prozent.

Die Titel von Puma fielen auf Tradegate um 2,9 Prozent, nachdem die kanadische Bank RBC sie von Outperform auf Sector Perform abgestuft und das Kursziel von 64 auf 42 Euro gesenkt hatte. Die Aussichten des Sportartikelherstellers für 2024 hätten sich verdüstert, bemerkte Analyst Piral Dadhania. Der Ausblick lasse ein Umsatzplus unter dem Konkurrenzschnitt erwarten und die Aktie stecke in einem Zyklus sinkender Gewinnerwartungen.

Kursverluste an der Wall Street

Die Aussicht auf vorerst weiter hohe Leitzinsen hat am Mittwoch die Marktteilnehmer an den US-Börsen vergrätzt. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones , der zum Handelsstart noch auf eine Bestmarke knapp unter 38.600 Punkten gestiegen war, schloss schwach.

Der S&P 500 und der Nasdaq 100 weiteten ihre Verluste aus und gingen auf Tagestief aus dem Handel. Sie waren zuvor bereits von Verlusten der Aktien von Alphabet, Microsoft und AMD sowie zahlreicher weiterer Techwerte belastet worden.

Asiens Börsen uneinheitlich

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. Ausbleibende Signale für rasche Zinssenkungen in den USA trübten die Stimmung. Die chinesischen Märkte profitierten von möglichen staatlichen Stützungsmaßnahmen nach der jüngsten Schwäche.

Renten

Devisen: Euro hält sich bei 1,08 US-Dollar

Unterstützung erhielt der Dollar durch Äußerungen aus der US-Notenbank Fed. Am Vorabend hatte die Federal Reserve ihren Leitzins erwartungsgemäß stabil gehalten und Erwartungen auf rasche Zinssenkungen gedämpft. Eine Reduzierung auf der kommenden Sitzung im März sei unwahrscheinlich, erklärte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell.

Am Donnerstag folgt die britische Zentralbank mit ihrer Zinsentscheidung. Auch von ihr werden stabile Leitzinsen und Hinweise auf den künftigen Kurs erwartet. Wie in den USA ist die Teuerung in Großbritannien rückläufig, weshalb von den britischen Währungshütern im Jahresverlauf deutliche Zinssenkungen erwartet werden.

In der Eurozone stehen am Vormittag neue Inflationsdaten auf dem Programm. Die Zahlen sind wichtig für den geldpolitischen Kurs der EZB. Ähnlich wie für die US-Notenbank und die Bank of England fragen sich die Marktteilnehmer, wann die Geldpolitik im Euroraum angesichts sinkender Inflationsraten gelockert wird.

Ölpreise bewegen sich kaum

Am Erdölmarkt steht die angespannte Situation im Nahen Osten weiter im Mittelpunkt. Nachdem vor einigen Tagen drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien ums Leben gekommen sind, fragen sich die Marktteilnehmer, wie die USA auf den Angriff reagieren werden. Die US-Regierung macht von Iran unterstützte Milizen für den Angriff verantwortlich.

Während der Gaza-Krieg und die allgemeine Lage in Nahost die Risikoaufschläge am Ölmarkt erhöht haben, kommt Preisdruck von der konjunkturell bedingt schwächelnden Nachfrage. Für sinkende Ölpreise spricht auch das hohe Angebot aus Ländern wie den USA. Die Entwicklung wird durch neue Lagerdaten vom Mittwochabend bestätigt, die steigende US-Rohölvorräte und eine Produktion knapp unter Rekordniveau erbrachten.

Umstufungen von Aktien

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 48 (43) EUR - 'UNDERPERFORM' 

- RBC SENKT PUMA SE AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 42 (64) EUR 

- WDH/UBS SENKT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 21 (24) EUR - 'NEUTRAL' 

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR MASTERCARD AUF 540 (460) USD - 'KAUFEN' 

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR GENERAL MOTORS AUF 48 (44) USD - 'KAUFEN' 

- JPMORGAN HEBT AT&T AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 21 (18) USD 

- BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR QUALCOMM AUF 170 (160) USD - 'OUTPERFORM' 

- UBS SENKT ZIEL FÜR BOEING AUF 275 (325) USD - 'BUY' 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR L'OREAL AUF 453 (431) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR NOVO NORDISK AUF 900 (825) DKK - 'OVERWEIGHT' 

- BARCLAYS SENKT NEXT PLC AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) 

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 175 (200) SEK - 'OVERWEIGHT' 

- BERENBERG HEBT MARSHALLS PLC AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 420 (320) PENCE 

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 4,30 (4,10) EUR - 'HOLD' 

- BERENBERG SENKT PETS AT HOME AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 390 (440) PENCE 

- BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR NATIONAL GRID AUF 1180 (1170) PENCE - 'MARKET-PERFORM' 

- CITIGROUP HEBT KPN AUF 'BUY' (NEUTRAL) - ZIEL 3,55 EUR 

- HSBC SENKT RICHEMONT AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 141 (138) CHF 

- JEFFERIES SENKT ENEL AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 6,50 (7,00) EUR 

- JPMORGAN HEBT EASYJET AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 690 (520) PENCE 

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR GSK AUF 1530 (1450) PENCE - 'UNDERWEIGHT' 

- PARETO HEBT SSAB AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 69 (57) SEK 

- RBC HEBT ZIEL FÜR ITM POWER AUF 150 (140) PENCE - 'OUTPERFORM' 

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 150 (165) SEK - 'HOLD'

Termine Unternehmen

06:45 CHE: ABB, Jahreszahlen (detailliert)

07:00 DEU: DWS, Jahreszahlen

07:00 DEU: Deutsche Bank, Jahreszahlen (9.00 h Bilanz-Pk, 11.00 h Analystenkonferenz)

07:00 DEU: Siltronic, vorläufige Jahreszahlen

07:00 DEU: Siemens Healthineers, Q1-Zahlen (7.30 h Pk, 8.30 h Analystencall)

07:00 AUT: Bawag Group, Jahreszahlen

07:00 CHE: Julius Bär, Jahreszahlen

07:00 CHE: Roche, Jahreszahlen (Pk 9.00 h, Call 14.00 h)

07:00 FRA: BNP Paribas, Jahreszahlen

07:00 NLD: ING Groep, Jahreszahlen

07:00 SWE: Volvo Cars, Jahreszahlen

07:30 FIN: Stora Enso, Jahreszahlen

07:30 FRA: Sanofi, Jahreszahlen (14.30 h Bilanz-Pk)

07:30 AUT: OMV, Jahreszahlen

08:00 CHE: Glencore, Produktionsbericht 2023

08:00 GBR: Shell, Jahreszahlen

08:00 GBR: BT Group, Q3-Zahlen

08:30 FIN: UPM Kymmene, Jahreszahlen

12:30 USA: Honeywell International, Q4-Zahlen

12:30 USA: Merck & Co, Q4-Zahlen

14:00 USA: Altria Group, Q4-Zahlen

17:00 USA: Texas Instruments, Capital Markets Day

22:00 USA: Meta, Q4-Zahlen

22:05 USA: Amazon, Q4-Zahlen

22:30 USA: Apple, Q1-Zahlen

Termine ohne Zeitangabe

AUT: AT&S, Q3-Zahlen

DNK: Novozymes, Jahreszahlen

FRA: Dassault Systemes, Jahreszahlen

GBR: 3i Group, Q3-Zahlen

ITA: Ferrari, Jahreszahlen

USA: Eaton, Q4-Zahlen

USA: Stanley Black & Decker, Q4-Zahlen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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