Esken will erneut als SPD-Chefin kandidieren

Berlin (Reuters) - Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken will erneut für die Parteispitze kandidieren.

Das kündigte die 60-jährige Politikerin am Donnerstag gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" an. "Ich habe mich ... entschieden, meine Bewerbung für das höchste Parteiamt zu erneuern", sagte sie mit Blick auf dem SPD-Parteitag Anfang Dezember. "Die SPD ist geeint, erfolgreich und stark wie seit Jahren nicht mehr. Diesen Weg möchte ich gerne fortsetzen." Bislang war Esken auch als mögliche Ministerin in einer Ampel-Regierung gehandelt worden.

Arbeitsminister Hubertus Heil gab unterdessen seine erneute Kandidatur für einen der Partei-Vizeposten bekannt. "Ich werde erneut als stellvertretender Parteivorsitzender der SPD kandidieren", sagte er der "Rheinischen Post". Zugleich sprach er sich für Generalsekretär Lars Klingbeil als neuen Parteichef aus. "Ich würde mich sehr freuen, wenn Lars Klingbeil als einer von zwei Parteivorsitzenden antritt."

Der angekündigte Rückzug von SPD-Co-Chef Norbert Walter-Borjans hatte bei den Sozialdemokraten eine Personaldebatte ausgelöst. Für die Doppelspitze gilt eine Kandidatur von Klingbeil als gesetzt. Für den Posten der SPD-Co-Chefin war auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig gehandelt worden. Am kommenden Montag wollen die Parteigremien einen Personalvorschlag an die Delegierten des SPD-Parteitags unterbreiten.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte sich am Wochenende im Deutschlandfunk hinter die Position von Walter-Borjans gestellt, dass die Parteichefs nicht als Minister oder Ministerin in der Bundesregierung vertreten sein sollten. Esken habe vor zwei Jahren auf die Eigenständigkeit der Partei gepocht. "Und ich glaube, dass sie klug genug ist zu wissen, dass das, was damals vor zwei Jahren erfolgreich war, sich auch in Zukunft wieder wird abbilden müssen", hatte Mützenich gesagt.