Autobranche kritisiert Pläne zu Förder-Aus für Plug-in-Hybride

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Der Verband der Automobilindustrie hat die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck scharf kritisiert, staatliche Zuschüsse für Plug-in-Hybridfahrzeuge Ende 2022 zu streichen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sagte am Donnerstag: "Die Überlegungen, die Förderung für Plug-in Hybride auslaufen zu lassen, gefährdet in einer ohnehin angespannten Zeit den Hochlauf der E-Mobilität und ignoriert die Lebenswirklichkeiten der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland."

Müller sagte weiter: "Mit Blick auf eine noch immer vollkommen unzureichend ausgebaute Ladeinfrastruktur dienen Plug-in-Hybride als Wegbereiter und bilden einen zentralen Baustein zur Vertrauensbildung beim Umstieg auf die Elektromobilität; Reichweitenangst bei Langstreckenfahrten gibt es hier nicht."

Die Autoindustrie habe konstruktive Vorschläge zur Weiterentwicklung der Förderungen unterbreitet. "Die aktuellen Überlegungen umzusetzen, wäre eine Entscheidung gegen die Verbraucher, gegen den Hochlauf der E-Mobilität und letztlich gegen den Standort Deutschland." Kaufprämien des Staates seien ein wichtiger Anreiz, um Menschen zum Einstieg in die E-Mobilität zu motivieren und ihn zu erleichtern. "Die Prämie für E-Autos wirkt, das zeigt sich in den Absatzzahlen."

Müller kritisierte außerdem, dass die Auszahlung der Prämien weiterhin an das Datum der Zulassung des Fahrzeugs gebunden sein soll. Dies sei eine "weitere Entscheidung" gegen die Verbraucherinnen und Verbraucher. Bei einer so grundlegenden Frage der Investitionsentscheidung sei Planungssicherheit entscheidend. "Es ist nicht zumutbar, dass durch eine mögliche spätere Auslieferung - auch in Folge der Entwicklungen durch den Krieg in der Ukraine - das Risiko in Kauf genommen werden muss, mehrere tausend Euro zusätzlich aufbringen zu müssen. Viele Menschen werden so vom Einstieg in die E-Mobilität abgeschreckt, Vertrauen geht verloren."

Die Hersteller gewährten die Prämie auch zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. "Für die Planungssicherheit wäre es daher gut, wenn auch der Staat den eigenen versprochenen Anteil ebenso leistet und Übergangsfristen für bereits abgeschlossene Verträge ermöglichen würde."/hoe/DP/jha

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