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dpa-AFX · Uhr

APA ots news: OeNB-Inflationsprognose: Energiekrise treibt Inflation 2022 auf 8,5 Prozent, Inflation bleibt bis 2024 deutlich über 2-Prozent-Zielwert

Maßnahmen zur Abfederung der Inflation als großzügig beurteilt 

Wien (APA-ots) - Laut jüngster Prognose der Oesterreichischen  
Nationalbank (OeNB) steigt die am Harmonisierten 
Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsrate für Österreich 
im Jahr 2022 auf 8,5 Prozent an. Trotz inflationsdämpfender Maßnahmen 
ist auch 2023 mit keiner deutlichen Entspannung der 
Inflationsentwicklung zu rechnen. Für 2023 ist mit einer 
Inflationsrate von 6,4 Prozent, für 2024 mit 3,7 Prozent zu rechnen. 
Eine Schwerpunktanalyse der OeNB untersucht Österreichs Maßnahmen zur 
Abfederung der Inflation: Im Euroraum-Vergleich wurden 
Transferzahlungen an viele Haushalte geleistet, und die Steuern auf 
Treibstoffpreise wurden nicht gesenkt. 

HVPI-Inflationsrate erreicht im Jahr 2022 8,5 Prozent 

Laut aktueller Inflationsprognose der OeNB wird die 
HVPI-Inflationsrate in Österreich im Jahr 2022 auf 8,5 Prozent 
ansteigen, gefolgt von einem Rückgang auf 6,4 Prozent im Jahr 2023. 
Auch 2024 wird die Inflationsrate mit 3,7 Prozent noch deutlich über 
dem Preisstabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 
Prozent liegen. Gegenüber der Prognose vom Juni 2022 wurde die 
Projektion für den gesamten Prognosehorizont vor allem wegen höherer 
Energiepreise und der höheren erwarteten Lohnkosten nach oben 
revidiert. Letzteres wird sich insbesondere auf den 
Dienstleistungssektor auswirken. Die Großhandelspreise auf den Gas- 
und Elektrizitätsmärkten haben sich äußerst dynamisch entwickelt. Der 
daraus resultierende Preisschub bei den Endverbraucherpreisen für 
Energie wird jedoch aufgrund des Stromkostenzuschussgesetzes, das 
voraussichtlich mit Dezember 2022 in Kraft treten wird, und weiterer 
fiskalpolitischer Maßnahmen gebremst. Bei Agrarrohstoffen hat sich 
die Preisentwicklung auf den Terminmärkten zuletzt etwas entspannt. 
Die agrarischen und energetischen Rohstoffpreise bleiben aber 
historisch verglichen sehr hoch, und die Inflationsrate für 
Lebensmittel wird sich in Folge nur langsam verringern. 
Angebotsengpässe sowie die dynamische Entwicklung bei den 
industriellen Erzeugerpreisen sorgen bei Industriegütern ohne 
Mitberücksichtigung der Energie für einen anhaltenden Preisdruck. 
Erst im Laufe des Jahres 2023 und im Jahr 2024 werden sinkende 
Inflationsraten für Energie, Basiseffekte und das Auflösen der 
angebotsseitigen Verknappungen zu einem Rückgang der 
HVPI-Inflationsrate beitragen. Die Kerninflation erreicht 2022 4,8 
Prozent und steigt aufgrund der Lohnentwicklung sowie indirekter 
Effekte der Energiepreise im Jahr 2023 auf 5,3 Prozent an. 2024 sinkt 
die Kerninflationsrate auf 3,6 Prozent, bleibt damit aber weiterhin 
deutlich über ihrem langfristigen Durchschnitt. 

Österreichs Maßnahmen zur Abfederung der Inflation im 
Euroraum-Vergleich: Transferzahlungen an Haushalte, keine Senkung der 
Treibstoffpreise 

Mittlerweile ergreifen alle Regierungen des Euroraums eine Vielzahl 
von Maßnahmen, um die derzeit außergewöhnlich hohe Inflation zu 
bekämpfen. Zwei Zielsetzungen sind damit verbunden: Zum einen sollen 
die hohen Inflationsraten reduziert werden und zum anderen sollen die 
Maßnahmen die negativen Auswirkungen der Preissteigerungen auf 
Haushalte und Unternehmen abfedern. Bislang waren in den 
Euroraum-Ländern die steuerlichen Maßnahmen am wichtigsten; die 
Energiesteuern und die Mehrwertsteuer auf Energie wurden in fast 
allen Mitgliedstaaten vorübergehend gesenkt. Preisdeckel auf 
Energiepreise - wie etwa die österreichische Strompreisbremse - gibt 
es nur in einigen Mitgliedstaaten. Vulnerable Haushalte wurden 
zusätzlich meist mittels zielgerichteter Transfers unterstützt. 
Österreich setzte stark auf Transferzahlungen an alle Haushalte und 
relativ wenig auf Senkungen von Energiesteuern. Insbesondere im 
Bereich der Treibstoffe wurden weder die Steuern gesenkt noch wurde 
direkt subventioniert. Im Oktober wurden EU-weite Notfallmaßnahmen 
als Reaktion auf die hohen Energiepreise verabschiedet, die neben 
Energiesparmaßnahmen die Abschöpfung übermäßiger Gewinne von 
Energieproduzenten beinhalten. 

"Inflation aktuell" ist ein vierteljährlich erscheinender Bericht der 
Oesterreichischen Nationalbank zur Inflation in Österreich. Darin 
wird die Inflationsentwicklung der letzten Monate analysiert, die 
Inflationsprognose der OeNB vorgestellt sowie auf aktuelle 
Schwerpunktthemen eingegangen: 
https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/inflation-aktuell 

Rückfragehinweis: 
   Oesterreichische Nationalbank 
   Dr. Christian Gutlederer 
   Pressesprecher 
   (+43-1) 404 20-6900 
   christian.gutlederer@oenb.at 
   www.oenb.at 

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom 

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OTS0097    2022-10-14/11:25

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