AKTIE IM FOKUS: Drohendes Puma-Aus verdüstert das Chartbild von Rheinmetall

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Probleme mit dem Schützenpanzer Puma haben am Dienstag den Abwärtsdruck auf die Papiere von Rheinmetall nochmals erhöht. Die Titel verloren am Vormittag bis zu sechseinhalb Prozent, womit sie ihr Minus seit Wochenbeginn auf fast 14 Prozent ausweiteten. Zuletzt standen sie als einer der schwächsten Werte im MDax noch 5,65 Prozent tiefer und kosteten 175,25 Euro.

Zu Beginn der vergangenen Woche hatte ein Auftrag für die Autozuliefersparte der Düsseldorfer die Anteile erstmals seit Anfang Juli wieder über die runde Marke von 200 Euro gehievt, am Tag darauf hatte die Nachricht vom Ausbau der Munitionsherstellung gestützt. Nun aber ziehen die technischen Probleme des Puma-Panzers und eine drohende Ausmusterung des Gefechtsfahrzeugs den Kurs immer weiter nach unten.

"Wir können uns nicht immer von einer Instandsetzung zur anderen hangeln, wir brauchen verlässliche Lösungen oder die Entscheidung, nicht mehr länger auf den Puma zu setzen", sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und forderte die Industrie zur schnellen Behebung der Pannen auf. Am Wochenende war bekanntgeworden, dass bei einer Schießübung der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF alle 18 der genutzten Panzer ausgefallen waren.

Für die Rheinmetall-Aktien trübt sich mit dem aktuellen Kursabschlag auch das Chartbild weiter ein. So rutschten sie am Dienstag unter die 50- und die 100-Tage-Linien, die als Indikatoren für den mittelfristigen Trend herangezogen werden. Am Montag hatten sie schon mit der 21-Tage-Linie das Pendant für den kurzfristigen Trend gerissen. Seit Jahresanfang sind Rheinmetall gleichwohl der Top-Wert im MDax mit einem Kursgewinn von aktuell 111 Prozent. Grund der starken Kursentwicklung sind die milliardenschweren Investitionen Deutschlands in die Bundeswehr, womit die Bundesregierung auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine reagiert./ajx/tih/stk

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