WDH/ROUNDUP/Aktien New York: Kurse mit Zinshoffnungen nur anfangs schwungvoll
(Im zweiten Absatz wurde der letzte Halbsatz gestrichen.)
NEW YORK (dpa-AFX) - Die anhaltenden Hoffnungen auf eine geldpolitische Entspannung haben die zuletzt erlahmte Kursrally an den US-Börsen am Mittwoch nur anfangs wieder in Schwung gebracht. Eine Flut von Unternehmensnachrichten wurde am Markt überwiegend positiv aufgenommen.
Der technologielastige Nasdaq 100 erreichte schon im frühen Handel den höchsten Stand seit Anfang 2022. Zuletzt behauptete er aber nur einen Gewinn von 0,15 Prozent auf 16 033,86 Punkte. Für den S&P 500 stand noch ein Plus von 0,16 Prozent auf 4562,25 Punkte zu Buche, nachdem er zuvor den höchsten Stand seit Ende Juli erreicht hatte. Der Leitindex Dow Jones Industrial hinkte mit einem Kursanstieg um zuletzt 0,09 Prozent auf 35 449,90 Punkte etwas hinterher.
Von Marktbeobachtern hieß es, die Aktienmärkte profitierten vom weiteren Rückgang der US-Anleiherenditen, da sich die Erwartung durchsetze, dass die amerikanische Notenbank Fed die Straffung der Geldpolitik abgeschlossen habe und 2024 mit Zinssenkungen beginnen könnte.
Entsprechenden Hoffnungen hatte bereits am Dienstag eine Äußerung von Fed-Gouverneur Christopher Waller neue Nahrung gegeben. Ihm zufolge ist die US-Notenbank gut aufgestellt, um die Inflation auf das Ziel von zwei Prozent zu drücken. Der milliardenschwere Fondsmanager und aktivistische Investor Bill Ackman sagte zur Wochenmitte, er wette darauf, dass die Fed die Zinsen bereits im ersten Quartal senken werde - also früher, als der Markt annimmt.
Erfreuliche Unternehmensnachrichten kamen am Mittwoch vor allem aus der Technologiebranche. Workday und Crowdstrike belegten mit Kursgewinnen von 10,3 beziehungsweise 9,9 Prozent die vorderen Plätze im Nasdaq 100. Sowohl das Unternehmen für Anwendungssoftware als auch der Spezialist für Informationssicherheit und Cybersicherheitstechnologie überzeugten mit unerwartet guten Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen.
Außerhalb des Index sprangen die Anteilscheine von Netapp und Gamestop sogar um 16 beziehungsweise 14,4 Prozent nach oben. Der Datenspeicher-Hersteller schraubte seine seine Jahresziele über die Erwartungen der Analysten hinaus nach oben. Darüber hinaus übertraf er mit seinem Umsatz im abgelaufenen Quartal die Marktschätzungen. Analysten hoben die Zugkraft neuer Produkte sowie die Stärke bei All-Flash-Lösungen hervor.
Beim schon am Dienstag sehr gefragten Computerspiele-Einzelhändler Gamestop waren offenbar wieder einmal Zocker aktiv, nachdem sich die Aktien zuvor auf dem niedrigsten Kursniveau seit Februar 2021 eingependelt hatten.
Die Papiere von KKR legte um sechs Prozent zu, nachdem die Beteiligungsgesellschaft mitgeteilt hatte, die noch ausstehenden Anteile am Finanzinvestor Global Atlantic für rund 2,7 Milliarden US-Dollar in bar zu übernehmen. Zuletzt hielt KKR rund 63 Prozent an dem Unternehmen.
Auch einige Firmen aus traditionellen Branchen wussten mit Neuigkeiten zu überzeugen. Dass der Umsatzrückgang bei Foot Locker im vergangenen Quartal weniger deutlich als befürchtet ausgefallen war, bescherte den Aktien ein Plus von 15,5 Prozent. Zudem äußerte sich der Sportbekleidungshändler zuversichtlich zum laufenden Schlussquartal des Jahres.
Für die Titel von General Motors (GM) ging es um 9,2 Prozent bergauf. Nach einem turbulenten Jahr mit Streiks und Rückschlägen bei seinen Plänen für elektrische und autonome Fahrzeuge versucht der Autobauer, das Vertrauen der Wall Street zurückzugewinnen. Er plant für das kommende Jahr einen beschleunigten Aktienrückkauf im Wert von zehn Milliarden Dollar und eine Dividendenerhöhung um ein Drittel. Im Kielwasser von GM legten die Anteilscheine der Konkurrenten Ford und Stellantis um 2,7 beziehungsweise 5,6 Prozent zu.
Dagegen büßten die Aktien von Las Vegas Sands 4,5 Prozent ein, nachdem bekannt geworden war, dass der Hauptaktionär des Ressorts-Betreibers Papiere im Wert von gut zwei Milliarden Dollar abstößt.
Der Krankenversicherer Unitedhealth konnte die Anleger mit einer überraschend hohen Umsatzprognose für das kommende Jahr nicht überzeugen - auch weil er beim operativen Cashflow pessimistischer als der Markt ist. Die Aktien verloren im Dow 0,7 Prozent./gl/he