Diagnostikspezialist

Qiagen will mittelfristig Profitabilität steigern

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der Diagnostikspezialist und Laborzulieferer Qiagen will in den kommenden Jahren schneller wachsen und die Profitabilität steigern. Bis 2028 werde ein jährliches Wachstum von im Schnitt etwa sieben Prozent bei konstanten Wechselkursen angestrebt, teilte der Dax-Konzern am Montag im Zuge eines Kapitalmarkttages mit. "Wir schärfen unseren Fokus auf eine Gruppe von Wachstumsträgern", sagte Unternehmenschef Thierry Bernard laut der Mitteilung. Zudem kündigte das Unternehmen an, von 2024 bis 2028 mindestens eine Milliarde US-Dollar an die Aktionäre zurückgeben zu wollen.

Alleine mit seinen fünf Wachstumsträgern will Qiagen bis 2028 einen Jahresumsatz von mindestens zwei Milliarden Dollar erzielen. Dazu sollen unter anderem Forschung und Vertrieb ausgebaut und die Stellenzahl aufgestockt werden. Qiagen beschäftigte Stand Ende März nach eigenen Angaben weltweit mehr als 5900 Mitarbeiter an über 35 Standorten. Weitere Investitionen über mehrere Jahre sollen folgen. Zu den Wachstumsfeldern zählen unter anderem der Tuberkulosetest Quantiferon und das Geschäft mit der Datenanalyse (Bioinformatik).

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern mit der stark gesunkenen Nachfrage nach seinen Corona-Tests und einer unerwartet langen, allgemeinen Nachfrageflaute in der Biotech-Industrie zu kämpfen. 2023 hatte der Konzern trotz Zuwächsen im Schlussquartal einen Umsatzrückgang um acht Prozent auf rund 1,97 Milliarden Dollar (1,84 Mrd Euro) zu verkraften. Wie viele in der Branche traf auch Qiagen das schwache China-Geschäft und die allgemeine Nachfrageflaute. Die bereinigte operative Gewinnmarge hatte knapp 27 Prozent betragen.

Wie Qiagen am Montag weiter mitteilte, soll die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge 2028 mindestens 31 Prozent erreichen. Das Unternehmen klammert auch hier Währungseffekte aus.

Wegen einer verhaltenen Nachfrage stoppte das Unternehmen erst jüngst sein PCR-Testsystem Neumodx. Nach der Corona-Pandemie hätten sich die Kundenbedürfnisse verändert, sagte Konzernchef Bernard. Das Management rechnet unterdessen damit, dass sich die Entscheidung positiv auf die Profitabilität im Geschäftsjahr 2024 auswirken wird.

Unterdessen hat Qiagen bereits Anfang des Jahres etwa 300 Millionen Dollar (280 Mio Euro) an seine Aktionäre zurückgeführt. Das Dax-Unternehmen nutzte dazu einen sogenannten synthetischen Aktienrückkauf. Dabei wird der Nennwert der Aktien durch Umwandlung eines Teils der Kapitalrücklage erhöht und im nächsten Schritt durch die Zusammenlegung von Aktien wieder auf den vorherigen Wert herabgesetzt. Das freiwerdende Geld kann - wie bei einer Dividende - direkt an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Aktionäre haben je Aktie, die sie vor dem Aktiensplit gehalten haben, 1,28 Dollar erhalten. Auf der nächsten Hauptversammlung will sich der Vorstand von den Aktionären ein erneutes synthetisches Aktienrückkaufprogramm genehmigen lassen.

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