Stahlindustrie schlägt wegen US-Zöllen Alarm

Düsseldorf (Reuters) - Der niedersächsische Stahlkonzern Salzgitter hat die Erhöhung der Schutzzölle in den USA scharf kritisiert und mehr Druck von der EU-Kommission gefordert.
"Das direkte USA-Geschäft der Salzgitter AG im Stahlbereich ist nicht von nennenswerter Größe. Gleichwohl trifft die erratische Zollpolitik der USA Europas Wirtschaft hart – besonders den Standort Deutschland", sagte Vorstandschef Gunnar Groebler am Montag. Die Stahlindustrie sei mehrfach betroffen durch direkte Zölle auf Exporte in die USA, durch stärkeren Importdruck auf dem EU-Markt infolge von Mengenumleitungen – und durch indirekte Effekte aufgrund von Einbußen bei den stahlintensiven Kundenbranchen. Die EU-Kommission müsse ihre bereits beschlossenen Gegenmaßnahmen beschleunigen.
US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, die Stahleinfuhrzölle auf 50 Prozent zu verdoppeln. "Europa darf dem wachsenden Importdruck nicht schutzlos gegenüberstehen", betonte Groebler. Die Schwerindustrie brauche aber auch bessere Rahmenbedingungen. In Deutschland gehörten etwa international wettbewerbsfähige Energiekosten dazu.