Nord-Stream-Verdächtiger beendet Hungerstreik in Italien
Mailand (Reuters) -Ein ukrainischer Verdächtiger im Fall der Nord-Stream-Anschläge von 2022 hat seinen am 31. Oktober begonnenen Hungerstreik in Italien beendet. Dies teilte sein Anwalt am Dienstag mit. Der unter dem Namen Serhii K. geführte Häftling habe den Protest beendet, nachdem die italienischen Behörden zugesagt hätten, seine Rechte zu wahren und ihm eine seinen medizinischen Bedürfnissen entsprechende Ernährung zu gewähren. Der Mann hatte aus Protest gegen die Haftbedingungen und die fehlende Bereitstellung einer angemessenen Ernährung die Nahrungsaufnahme verweigert.
Sein Anwalt hatte zuvor erklärt, sein Mandant leide an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie der Autoimmunerkrankung Zöliakie und sei Veganer. Eine Stellungnahme der italienischen Behörden lag zunächst nicht vor. Der Mann war im August in Italien aufgrund eines deutschen Haftbefehls festgenommen worden. Er bestreitet jede Beteiligung an den Explosionen, die die russischen Gaslieferungen nach Europa unterbrachen. Ein Berufungsgericht in Bologna ordnete im vergangenen Monat seine Überstellung nach Deutschland an. Bis zur Entscheidung über eine weitere Berufung bleibt er in einem italienischen Hochsicherheitsgefängnis. Niemand hat sich zu den Anschlägen im Jahr 2022 bekannt, die sowohl von Moskau als auch vom Westen als Sabotageakt bezeichnet wurden. Die Ukraine hat jede Beteiligung bestritten, Russland ebenso.
(Bericht von Emilio ParodiBearbeitet von Alexander RatzRedigiert von Christian RüttgerBei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)