Erneute Razzia bei Infinus

HANDELSBLATT · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dresden sind am Mittwoch Büros der „Infinus AG Finanzdienstleistungsinstitut“ in Freital bei Dresden durchsucht worden. Wie „Handelsblatt Live“ berichtet , wurden bei der Razzia unter anderem drei Fahrzeuge beschlagnahmt. Die Beamten stellten zudem die restlichen Geldmittel der Gesellschaft sicher. Laut Staatsanwaltschaft habe sie mit der Razzia vor allem Vermögenswerte sichern wollen. Festnahmen habe es nicht gegeben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die blaue Infinus 58 Millionen Euro Provisionen kassiert hat, die aus kriminellen Geschäften anderer Unternehmen der Gruppe stammen – und deshalb auch für den möglichen Betrugsschaden haftet.

Das geht aus Unterlagen der Staatsanwaltschaft hervor, die dem Handelsblatt vorliegen. Um zu verhindern, dass noch vorhandene Gelder abgezogen werden, habe die Staatsanwaltschaft schließlich angeordnet, „werthaltige Gegenstände, insbesondere Fahrzeuge, hochwertige Büroausstattung und Bargeld“ zu beschlagnahmen.

Das Infinus Finanzdienstleistungsinstitut gerät damit in schwere Nöte. „Die Insolvenz droht. Wir besprechen uns momentan mit unseren Anwälten“, sagt der Vorstandschef der Infinus, Sven Sonntag, Handelsblatt Live.Nach einer ersten Razzia im vergangenen November haben bislang 17 Unternehmen der Firmengruppe Insolvenz angemeldet, fünf der zehn Hauptverdächtigen sitzen seit Monaten in Untersuchungshaft. Der Verdacht der Staatsanwaltschaft Dresden: Die Manager sollen durch geschönte Bilanzen tausende Anleger um ihr Erspartes betrogen haben. Zudem befürchten die Ermittler ein Schneeballsystem. Forderungen alter Anleger können hierbei nur durch die Einzahlungen neuer Kunden beglichen werden.

Den Artikel in voller Länge mit allen Hintergründen und Details finden Sie in der digitalen Tageszeitung „Handelsblatt Live“.

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