EZB belässt Leitzins auf Rekordtief

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Kein Drehen an der Zinsschraube. Die Europäische Zentralbank hält den Leitzins für den Euro-Raum auf dem Rekordtief.

Die Leitzinsen für den Euro-Raum bleiben unverändert. Auf seiner Sitzung in Malta hat der EZB-Rat beschlossen, den Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte bei 0,05 Prozent zu belassen. Auf diesem Rekordtief liegt er bereits seit September 2014. Der Einlagesatz für Banken bleibt mit -0,20 Prozent ebenfalls unverändert.

Auf einer Pressekonferenz um 14:30 Uhr wird EZB-Präsident Mario Draghi die Beschlüsse erläutern. Es wird erwartet, dass sich der Notenbank-Chef zu dem seit März laufenden großen Anleihen-Kaufprogramm der Währungshüter äußern wird. Mit den Käufen wollen sie das Wirtschaftswachstum anschieben und die aus ihrer Sicht gefährlich niedrige Teuerungsrate im Währungsgebiet nach oben treiben. Im September waren die Preise allerdings um 0,1 Prozent gesunken.

Anleger erwarten die Pressekonferenz mit Spannung. Zuletzt hatten Spekulationen über eine zusätzliche Geldspritze der EZB die Runde gemacht. Die meisten Volkswirte erwarten jedoch keine Ausweitung des Anleihekaufprogramms. Draghi dürfte allerdings auf der Pressekonferenz deutlich machen, dass die EZB falls nötig handlungsbereit sei.

Seit März kauft die EZB monatlich durchschnittlich Anleihen im Volumen von 60 Milliarden Euro. Nach aktueller Planung soll das Programm noch bis September 2016 laufen. Sollte es zu einer Ausweitung kommen, rechnen die meisten Experten eher mit einer Laufzeitverlängerung als mit einer Anhebung des monatlichen Volumens. Diesen Donnerstag wird zunächst mit möglichen Hinweisen Draghis gerechnet. Eine tatsächliche Ausweitung wird – so sie denn kommt – erst ab der kommenden Sitzung Anfang Dezember erwartet.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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