Ferrari: Ein fachfremder neuer CEO soll den Luxussportwagenhersteller fit für die digitale Zukunft machen

onvista · Uhr

Der Luxussportwagenhersteller Ferrari rüstet sich mit einem neuen Konzernlenker für die Zukunft. Der 52-jährige Manager Benedetto Vigna vom Chiphersteller STMicroelectronics soll ab September den italienischen Konzern leiten und in ein neues Zeitalter führen, teilte Ferrari am Mittwoch mit. Er folgt damit auf Louis Camilleri, der im Dezember aus persönlichen Gründen überraschend das Handtuch geworfen hatte. In den vergangenen Monaten hatte John Elkann, der Spross der Agnelli-Familie, Ferrari übergangsweise geführt.

Chef mit Expertise für die Baustellen der Zukunft

Mit Vigna, der bei STM den größten Geschäftsbereich mit Analogchips und Sensoren verantwortet, entschied sich Ferrari für einen Manager ohne Luxusgüter- und Automobilerfahrung. Verwaltungsvorstand Elkann betonte, Vigna verfüge über ein großes Verständnis für Technologien, die einen Großteil des Wandels der Branche vorantreiben. Hinzu kämen seine Fähigkeiten in den Bereichen Innovation, Geschäftsaufbau wie auch seine Führungsqualitäten. Ferrari hatte sich zuletzt eine Neuausrichtung verordnet, bietet bereits Hybridmodelle an und will sein erstes Elektro-Fahrzeug 2025 auf den Markt bringen.

Unter Analysten-Kreisen ist die Benennung eine Überraschung gewesen. So sieht Jefferies die Neubesetzung in einem Analystenkommentar als Zeichen für die Notwendigkeit, den Konzern neu zu erfinden und angesichts der Unbekanntheit des Managers zudem die Schwierigkeit, Kandidaten für diese Aufgabe zu finden. Dennoch spricht die bisherige Erfahrung Vignas nicht gegen den Manager, der bei STM den profitabelsten Geschäftsbereich geleitet hat.

Die Ferrari-Aktien verloren an der Mailänder Börse bis zum frühen Nachmittag rund 1,5 Prozent.

onvista/reuters

Titelfoto: John_Silver / Shutterstock.com

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