Handelsstreit: Kaum ist der US-Präsident wach, bekommt China seine Antwort – Gefallen dürfte sie der Volksrepublik nicht!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Kaum hat der große blonde Mann im Weißen Haus seine Augen aufgeschlagen, da nimmt er auch schon das Handy zur Hand und antwortet dem Präsidenten des Zentrums für China und Globalisierung, Wang Huiyao. Der hatte ein paar Stunden zuvor in einem Interview mit CNBC gesagt, dass Donald Trump die Pattsituation zwischen den USA und China lösen könnte. Die Volksrepublik wäre den USA sehr weit entgegengekommen und jetzt wäre der US-Präsident an der Reihe. Der reagiert auch prompt via Twitter: „Die Verhandlungen mit China verlaufen gut.“ Das sind aber auch die einzigen freundlichen Worte die Trump für die Volksrepublik übrig hat. Der weitere Text sind dann wieder kräftige Seitenhiebe gegen das Reich der Mitte. Wie gewohnt spielt Trump im Machtkampf zwischen den USA und China den starken Mann.

We are doing very well in our negotiations with China. While I am sure they would love to be dealing with a new administration so they could continue their practice of “ripoff USA”($600 B/year),16 months PLUS is a long time to be hemorrhaging jobs and companies on a long-shot….

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 3, 2019

Bescheidenheit ist wirklich nicht eine Tugend die Trump beherrscht. Anstatt die Märkte etwas zu beruhigen und ebenfalls eine Lösung anzudeuten, geht der US-Präsident direkt wieder in die Vollen. Er schickt direkt einen zweiten Tweet hinterher, der noch einmal verdeutlicht, dass die USA wohl immer noch nicht zufrieden sind mit dem Angebot aus dem Reich der Mitte:

….And then, think what happens to China when I win. Deal would get MUCH TOUGHER! In the meantime, China’s Supply Chain will crumble and businesses, jobs and money will be gone!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 3, 2019

„Überlegt euch erst einmal was passiert, wenn ich gewinne. Der Deal könnte noch viel härter werden. In der Zwischenzeit könnten die Lieferketten ins straucheln geraten und Unternehmen und Jobs aus China abwandern“

Nach Entgegenkommen seitens der USA sieht das nicht gerade aus. Der Appell von Wang Huiyao, Präsident des Zentrums für China und Globalisierung, dass die USA China doch auch ein Stück weit entgegenkommen sollten, dürfte wohl auf taube Ohren stoßen. Donald Trump scheint nicht gewillt auch nur ein Stück weit von den amerikanischen Forderungen abzuweichen.

Die US-Indizes sind von den neuen Strafzöllen und Äußerungen des Präsidenten nicht sehr angetan. Nachdem die Wall Street Montag geschlossen hatte, verliert der Dow Jones zum Handelsstart gut 300 Punkte.

Von Markus Weingran

Foto: Michael Candelori / Shutterstock.com

Meistgelesene Artikel