Historiker: Auch Merkel und Scholz haben 'Monster Putin' gefüttert
BERLIN (dpa-AFX) - Der Münchner Historiker Michael Wolffsohn glaubt nicht an eine großflächige Ausweitung des von Russland begonnenen Angriffskriegs gegen die Ukraine. "Aus dem Ukraine-Krieg wird kein Weltkrieg", sagte er der "Bild"-Zeitung (Freitag). Ein solcher wäre "das Ende der Welt" - und das wüssten die Präsidenten Russlands, der USA und Chinas. "Aber die Ukraine wird als Staat untergehen. Schuld daran sind auch Angela Merkel und Olaf Scholz mit ihren Parteien, denn sie haben das Monster Putin gefüttert", sagte Wolffsohn. "Als Grabbeigabe für die Ukraine hat unsere Ampelkoalition 5 000 Helme und einen 300-Millionen-Kredit bewilligt. Zynismus pur." Der Wissenschaftler war von 1981 bis 2012 Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr München.
Der Mainzer Historiker Andreas Rödder sieht Parallelen zum sogenannten Anschluss des Sudetenlandes und Österreichs an das von den Nazis regierte Hitler-Deutschland, glaubt aber ebenfalls nicht an einen Flächenbrand. Er sagte "Bild": "So weit würde ich nicht gehen, das zu erwarten. Aber die Parallelen zur Vorgeschichte der beiden Weltkriege ist frappierend. Und wenn wir Chinas Verhältnis zu Taiwan berücksichtigen, dann hat die Situation das Potenzial für einen Weltkrieg. Also muss der Westen ebenso klug wie entschlossen handeln."/toz/DP/zb