Lyft-Aktie: Uber-Konkurrent will mit seinem IPO über zwei Milliarden US-Dollar einnehmen

onvista · Uhr

Die nächste Generation der Mobilitätsanbieter kommt langsam auch an der Börse ins Rollen: Noch vor seinem Konkurrenten Uber geht der US-Fahrdienstvermittler Lyft an die Börse und will bei seinem anstehenden IPO mehr als zwei Milliarden Dollar einnehmen. Lyft will knapp 30,8 Millionen Aktien zu einem Preis zwischen 62 und 68 Dollar verkaufen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Die begleitenden Banken sollen zudem weitere 4,6 Millionen Aktien in der sogenannten Mehrzuteilungsoption erwerben können.

Lyft wird mit einem Fünftel des Werts von Uber bemessen

Insgesamt strebt die Firma mit der Preisspanne zum Börsenstart eine Bewertung von mehr als 20 Milliarden Dollar an. Das wäre deutlich mehr als die rund 15 Milliarden Dollar bei der vergangenen Finanzierungsrunde. Zugleich hatten Analysten auch eine Bewertung von rund 25 Milliarden Dollar für möglich gehalten. Beim größeren Rivalen Uber, der ebenfalls demnächst an die Börse gehen will, stellten Banken laut Medienberichten eine Gesamtbewertung von bis zu 120 Milliarden Dollar in Aussicht.

Lyft geht an die Börse mit tiefroten Zahlen. Das Unternehmen, das bisher nur in Nordamerika aktiv ist, verdoppelte seinen Umsatz im vergangenen Jahr zwar auf 2,16 Milliarden Dollar. Aber zugleich stieg auch der Verlust binnen eines Jahres von 688 Millionen auf 911 Millionen Dollar. Lyft liefert sich in den USA einen Preiskampf mit Uber.

Lyft hatte im Schlussquartal vergangenen Jahres 18,6 Millionen aktive Nutzer, die 178,4 Millionen Fahrten absolvierten. Die Firma ist auch im US-Markt kleiner als Uber, will aber mit dem Versprechen eines nachhaltigeren Wirtschaftens zusätzlich bei Investoren punkten.

Gründer wollen mit speziellen Aktien die Kontrolle über Lyft behalten

Zu den frühen Geldgebern, die vom Börsengang mit deutlichen Wertsteigerungen ihrer Einsätze profitieren dürften, gehören der japanische Online-Händler Rakuten, der Google-Mutterkonzern Alphabet und der Autokonzern General Motors. Die beiden Gründer Logan Green (35) und John Zimmer (34) wollen sich auch nach dem Börsengang die Kontrolle mit speziellen Aktien sichern, die jeweils 20 Stimmrechte haben, während es bei anderen Investoren nur eine Stimme pro Anteilsschein ist.

Mit Lyft, Uber, aber zum Beispiel auch dem deutschen Unternehmen Sixt tritt langsam eine jüngere Generation an Unternehmen hervor, die die alteingesessenen Autobauer herausfordern und die sich rapide verändernde Branche hin zu Mobilität als Service als dominierende Akteure einnehmen wollen.

Mobilität der Zukunft – Werden Sixt, Lyft und Uber die deutschen Auto-Giganten Daimler, VW und Co. vom Thron stoßen?

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: Alexander Oganezov/shutterstock.com

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