Morphosys: Erster Ausblick auf das neue Jahr bringt keine Trendwende – Aktie weiter auf dem Weg zu einem 10 Jahrestief
Während sich einige großer Verlierer von Mittwoch heute erholen, geht die Talfahrt der Morphosys-Aktie scheinbar ungebremst weiter. Heute verliert das Papier zum Börsenstart über 2 Prozent. Das Biotechunternehmen mit Sitz in Planegg hat heute seinen Ausblick für das Krebsmedikament Monjuvi veröffentlicht. Der hört sich gar nicht so schlecht an, aber die hohen Forschungskosten dürften die Anleger weiter Abstand nehmen lassen.
Nettoumsatz könnte sich im besten Fall fast verdoppeln
Morphosys peilt für das gerade begonnene Jahr weitere Zuwächse mit dem wichtigen Krebsmedikament Monjuvi in den USA an. So soll der Netto-Produktumsatz auf 110 bis 135 Millionen US-Dollar (97 bis 119 Mio Euro) zulegen, wie das Unternehmen am Freitag in Planegg bei München mitteilte. Im vergangenen Jahr erzielte Morphosys mit dem Mittel laut vorläufiger Zahlen 79,1 Millionen Dollar (66,9 Mio Euro) Erlös in den USA. „Wir erwarten für 2022 nachhaltiges Wachstum“, sagte Morphosys-Chef Jean-Paul Kress zu dem Hoffnungsträger. In diesem Jahr soll die Bruttomarge für das Medikament 75 bis 80 Prozent erreichen.
Entwicklungskosten sind das „aber“
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sollen bei Morphosys derweil 2022 steigen. Für dieses Jahr geht das Management von 300 bis 325 Millionen Euro aus. Grund für den Anstieg seien Kosten für laufende Phase-3-Zulassungsstudien, hieß es. Für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines veranschlagt der Konzern 155 bis 170 Millionen Euro an Aufwendungen. Wesentliche zahlungswirksame Umsätze aus Meilensteinzahlungen erwartet das Management in diesem Jahr nicht.
Tantiemen für das Mittel Tremfya werden von Morphosys weiter in der eigenen Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, sie werden allerdings in der Finanzprognose nicht mehr berücksichtigt, weil sie komplett an den Finanzierungspartner Royalty Pharma weitergeleitet werden.
Redaktion onvista / dpa-AFX
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