Warren Buffett: Erst das Zeitungsgeschäft, dann die Airlines und jetzt sind Banken, Versicherer und Öl an der Reihe – Starinvestor macht Platz für zwei neue Aktien
Gespannt wartet die Anhänger-Schar von Warren Buffett auf den nächsten Schachzug des Starinvestors. Wenn das Orakel von Omaha bei einem Konzern einsteigt, dann vertrauen viele Anleger auf die Weitsicht des 89-jährigen Fachmanns. 122 Milliarden Dollar hat Birkshire Hathaway auf der hohen Kante. Mit Argus-Augen wird in der Anlegerschaft beobachtet, wo Buffett das Geld anlegt. Doch bislang schlägt das Orakel von Omaha nicht zu. Eher das Gegenteil ist der Fall. Warren Buffett mistet bei seinen Beteiligungen eher aus, als dass er einen neuen großen Coup startet. Zuerst ist der Starinvestor aus dem Zeitungsgeschäft ausgestiegen, dann hat Buffett die Fluglinien aus dem Depot geworfen. Im ersten Quartal haben allerdings noch weitere Aktien die Gunst des Starinvestors verloren, wie aus einer Pflichtmitteilung an die amerikanische Börsenaufsicht hervorgeht.
Banken, Versicherer und Öl-Aktie
Warren Buffett hat im ersten Quartal weiter kräftig im Depot von Birkshire Hathaway aufgeräumt. Seinen Anteil an Goldman Sachs reduzierte der Starinvestor um satte 84 Prozent. Die im Depot verbliebenen 1,9 Millionen Papiere sind noch 330 Millionen Dollar wert. Zuvor hatte Birkshire Goldman-Anteile im Wert von fast 2,8 Milliarden US-Dollar. Bei Wells Fargo senkte Buffett seine Beteiligung um 15 Prozent und bei der größten amerikanischen Bank, JP Morgan, reduzierte das Orakel von Omaha um rund 3 Prozent.
Nach schlechter erging es den Anteilscheinen vom Versicherer Travelers und vom 3-größten US-Ölproduzenten ConocoPhillips. Beide Beteiligungen flogen komplett aus dem Portfolio von Berkshire Hathaway.
Buffett hat neue Lieblinge!
Im ersten Quartal hat die amerikanische Investorenlegende auch neue Werte in das Depot geholt. So verfügt Birkshire Hathaway jetzt über Anteile von Kroger. Die von Buffett gegründete Investmentfirma hat für 549,1 Millionen Dollar Aktien der Supermarktkette gekauft. Zudem steigt das Orakel von Omaha in die Biotechbranche ein. Berkshire hat für 192,4 Millionen Dollar Anteile an dem US-Biotechunternehmen Biogen erworben.
Buffett scheint weiter nichts Gutes zu ahnen
Die Veränderung, die Buffett im Portfolio von Berkshire Hathaway getroffen hat, deuten darauf hin, dass das Orakel von Omaha noch nicht von einer deutlichen Erholung ausgeht. Besonders die Reduzierung der Banken-Anteile könnte ein Anzeichen dafür sein, dass Buffett noch etwas schlimmes befürchtet. Daher hat er auch im ersten Quartal des laufenden Jahres immer noch nicht zum großen Wurf für die 122 Milliarden Dollar, auf den Berkshire sitzt, ausgeholt.
Von Markus Weingran
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