Zynga: Erwacht die Aktie des FarmVille-Erfinders aus ihrem jahrelangen Tiefschlaf?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Können Sie sich noch an den Spiele-Hit FarmVille erinnern. Ab Juli 2009 konnte die erste Version des Games über Facebook gespielt werden. Der relativ einfache Aufbau einer eigenen virtuellen Farm zog in kürzester Zeit ein Millionen-Publikum an. Nach nicht einmal 3 Monaten war die Fangemeinde des Spiels auf rund 35 Millionen virtueller Farmer pro Monat angewachsen und die beliebteste Facebook-Anwendung.

Die Beliebtheit des Spiels schien keine Grenzen zu kennen. Im Februar 2010 schauten im Monat gleich 80 Millionen Spieler nach den Fortschritten auf ihrer eigenen virtuellen Farm. Zynga nutze den Hype um FarmVille zum Sprung an die Börse. Im Dezember 2011 war es dann so weit. Der US-Spieleproduzent konnte seine 100 Millionen Aktien am oberen Ende der Spanne zum Preis von je zehn Dollar verkaufen.

Damit legte Zynga den größten US-Börsengang eines Internetunternehmens seit dem IPO von Google hin. Allerdings war der Sprung auf das Parkett bislang alles andere als eine Erfolgsgeschichte. 2011 hatte FarmVille schon lange seinen Zenit bei den Usern überschritten. Zudem kamen die meisten Spieler über Facebook und dafür kassierte der Konzern von Mark Zuckerberg 30 Prozent der Einnahmen.

Zynga gelang es auch nicht einen weiteren Blockbuster zu programmieren. FarmVille bieb so etwas wie ein „One-Hit-Wonder“ des amerikanischen Spieleproduzenten. So kam es, wie es kommen musste. Die Aktie stieg nach einem holprigen Börsengang zwar noch einmal kurz auf 13 Dollar, kannte danach allerdings nur noch einen Weg: Abwärts!

Zahlen und Spieler passten nicht mehr und so schnell wie FarmVille populär wurde, so schnell fiel die Aktie in den Keller. Von 13 auf 3 Dollar in nur 5 Monaten ist eine klare Ansage seitens der Anleger. Seit dem tiefen Sturz im Jahr 2012 führt die Aktie ein Schattendasein zwischen 3 und 4 Dollar. Aus dem könnte das Wertpapier jetzt heraustreten.

Die Macht zieht bei Zynga ein

Im Rahmen eines langjährigen Vertrages mit Walt Disney wird der Spielehersteller aus San Francisco ein mobiles Spiel für das Star-Wars Universum produzieren. Zudem übernimmt Zynga den Live-Service für das Star-Wars Spiel Commander. Die Börse feierte die Bekanntgabe des neuen Deals Ende August mit einem Plus von 8 Prozent.

2017 ist Zynga wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Erlöse um 16 Prozent auf 861 Millionen Dollar gesteigert. Zudem sind die Amerikaner in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nach einem Verlust von etwas mehr als 100 Millionen Dollar wurde im vergangenen Jahr ein Gewinn von 21 Millionen Dollar erzielt. Die Experten rechnen damit, dass der positive Trend bei der Geschäftsentwicklung anhält.

Zynga könnte sich daher ganz still und heimlich wieder in bessere Zeiten zurückspielen.

Von Markus Weingran

Foto: 360b / shutterstock.com

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