Streik der Lkw-Fahrer in Südkorea beendet

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Seoul (Reuters) - Der landesweite Streik von Lkw-Fahrern in Südkorea ist nach acht Tagen beendet worden.

Darauf einigte sich die Gewerkschaft am Dienstag mit dem Verkehrsministerium nach Verhandlungen. Die 22.000 Mitglieder zählende Fahrergewerkschaft hat am 7. Juni mit ihrem Ausstand begonnen, um angesichts stark gestiegener Kraftstoffpreise höhere Löhne und eine Mindestlohngarantie durchzusetzen. Das Ministerium sagte zu, den Mindestlohns zu erhöhen und Subventionen für Kraftstoffe zu prüfen.

Nach Angaben des Industrieministeriums hat der Streik die heimische Wirtschaft mehr als 1,2 Milliarden Dollar an Produktionsausfällen und nicht ausgeführten Lieferungen gekostet. Besonders die Auto-, Stahl-, Petrochemie- und Zementindustrie leiden demnach unter dem Streik. Südkorea ist international stark vernetzt dank weltweit agierender Konzerne wie Samsung und ein wichtiger Lieferant von Halbleitern, Smartphones, Autos, Batterien und Elektronikartikeln. Dadurch wuchs die Sorge, dass die weltweit ohnehin schon unter Druck stehenden Lieferketten noch mehr belastet werden könnten.

Der Streik der Lkw-Fahrer bedrohte auch die ohnehin angespannte Halbleiterindustrie. Die Lieferung eines für die Chip-Herstellung benötigten Reinigungsmittels nach China sei unterbrochen worden, teilte der koreanische Außenhandelsverband (Kita) mit. Demnach räumte ein koreanischer Hersteller von Isopropylalkohol - das bei der Reinigung von Chip-Wafern verwendet wird - Schwierigkeiten bei der Lieferung an ein chinesisches Unternehmen ein. Dieses wiederum versorgt Chiphersteller mit den Halbleiter-Scheiben, auf denen die Mikrochips produziert werden. Der Export von etwa 90 Tonnen des Materials habe sich verzögert, was etwa einer Wochenlieferung entsprechen soll.

(Bericht von Byungwook Kim und Joyce Lee, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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