Alexa, Siri und Co. – Wie läuft eigentlich das Geschäft mit den Sprachassistenten?

The Motley Fool · Uhr

Es ist schon über zehn Jahre her, seitdem der Sprachassistent Siri von Apple (WKN: 865985) auf dem iPhone eingeführt wurde. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Heute ist es nichts Besonderes mehr, Staubsaugerroboter, Autos oder die Heizung per Sprachbefehl zu steuern. Doch wie viele Menschen nutzen diese technischen Möglichkeiten tatsächlich? Und wie rentabel ist das Geschäft für die Anbieter?

Das Geschäft mit Sprachassistenten heute

Sprachassistenten haben sich in der Breite durchgesetzt. Laut einer Studie von Beyto nutzen 55 % der Deutschen regelmäßig Siri und Co. mit ihrem Smartphone oder Smart Speaker. Auch in den USA ist der Anteil laut Insider Intelligence mit 42 % hoch. Je jünger die Konsumenten, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer häufigen Nutzung. Im Jahr 2022 wurden weltweit bereits 6,4 Mrd. Geräte mit digitaler Sprachsteuerung genutzt. Das ist beinahe eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2019.

Obwohl es mittlerweile auch möglich ist, per Sprachsteuerung einzukaufen, zu spielen oder zu lernen, beschränkt sich die Nutzung in der Regel auf simple Anwendungsfälle. Die meisten Anwender nutzen die Sprachsteuerung, um einfache Informationen wie das Wetter abzurufen, um Apps wie das Abspielen von Musik zu bedienen oder um andere Geräte wie einen Heizungsthermostat zu steuern.

Big Player

Der Markt für diese Services und Geräte wird in der westlichen Welt von drei Unternehmen dominiert. Laut Voice Consumer Index führt Alexa von Amazon (WKN: 906866) die Hitliste an, gefolgt vom Google Assistant von Alphabet (WKN: A14Y6H) und Siri von Apple.

Doch trotz dieser starken Marktstellung schaffen es die Techgiganten offensichtlich nicht, mit den Sprachassistenten Geld zu verdienen. Ars Technica berichtete vor Kurzem, dass Amazon mit dem Alexa-Segment in diesem Jahr wahrscheinlich einen Verlust von 10 Mrd. US-Dollar einfahren werde. Entsprechend sollen viele der von Amazon angekündigten 10.000 Stellenstreichungen in diesem Bereich erfolgen.

Der Blick nach vorne

Können die Sprachassistenten in Zukunft dennoch zu einer Erfolgsgeschichte für Amazon und Co. werden? An der technischen Weiterentwicklung der dahinterstehenden künstlichen Intelligenz dürfte es nicht scheitern. So wird heute bereits daran gearbeitet, den Nutzer anhand seiner Stimme zu identifizieren und somit zum Beispiel sicheres Bezahlen zu ermöglichen. Es werden weiterhin Videospiele entwickelt, in denen man ganz natürlich per Sprache mit dem Computer interagieren kann. Entsprechend soll der Markt für Sprachassistenten weiterwachsen. Verified Market Research geht bis 2030 von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 29 % aus.

Doch wird dies auch zu Gewinnen für Apple, Amazon und Alphabet führen? Amazon als Markführer verdient mit dem Verkauf der Smart Speaker Hardware diversen Berichten zufolge nichts. Der Gewinn soll durch die Nutzung entstehen. Zum Beispiel indem man durch Alexa verleitet wird, mehr bei Amazon zu bestellen oder den Musikdienst von Amazon zu nutzen. Bisher funktioniert dies offensichtlich noch nicht wie erhofft. Einfache Befehle wie die Frage nach dem Wetter oder der Start eines Anrufs lassen nicht monetarisieren.

Interessante Investments?

Ich traue den großen Techkonzernen jedoch zu, früher oder später mit ihren Sprachassistenten Gewinne zu erzielen. Letztendlich sind dies heute schon mächtige Plattformen, die in immer mehr Bereiche unseres Lebens vordringen und von immer mehr Menschen genutzt werden. Bis es so weit ist, können die Verlustbringer durch andere hoch profitable Segmente der Techgiganten querfinanziert werden. Das Geschäft mit Alexa, Siri und Co. ist für mich einer von vielen Gründen, warum die großen US-Techunternehmen die in meinem Depot am höchsten gewichteten Unternehmen sind.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Alphabet, Amazon und Apple. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien), Amazon und Apple und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple und Long March 2023 $120 Call auf Apple.

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