Chip-Zulieferer Siltronic wächst und bleibt verhalten optimistisch

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München (Reuters) - Der Münchner Chip-Zulieferer Siltronic hat dank Preiserhöhungen und des starken Dollar Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr erwartungsgemäß deutlich gesteigert.

Die Erlöse legten 2022 um 28 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zu und erreichten damit den höchsten Wert der Firmengeschichte, wie der Hersteller von Siliziumscheiben (Wafer) für die Chip-Produktion am Donnerstag mitteilte. In Aussicht gestellt hatte Siltronic einen Anstieg um 26 bis 30 Prozent. Der Betriebsgewinn (Ebitda) kletterte um 44 Prozent auf 672 Millionen Euro. Damit lag die Gewinnmarge mit 37 Prozent in der Mitte der erwarteten Spanne von 36 bis 38 Prozent.

"Das Geschäftjahr 2022 war von einer starken Kundennachfrage und den laufenden Investitionsprojekten in Singapur und Freiberg geprägt", erklärte Vorstandschef Christoph von Plotho. Siltronic errichtet ein neues Werk in Singapur und baut jenes in Freiberg aus. In Singapur seien mittlerweile die ersten Maschinen installiert worden, berichtete von Plotho. "Die neue Fabrik ermöglicht uns weiter zu wachsen und unsere Position als einer der Technologieführer zu festigen." Im angelaufenen Jahr investierte Siltronic knapp 1,1 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.

Trotz geopolitischer und weltwirtschaftlicher Unsicherheiten zeigte sich das Management verhalten optimistisch. "Die Megatrends der Halbleiterindustrie lassen Siltronic weiterhin mittel- und langfristig von einer steigenden Nachfrage ausgehen", erklärte der Vorstand. Zu Jahresbeginn bleibe die Auslastung bei 200- und 300-mm-Wafern hoch. Allerdings sähen einige Kunden eine schwächere Auftragslage im ersten Halbjahr. Der schwächer werdende Dollar drücke den in Euro ausgewiesenen Umsatz. Dem gegenüber stünden positive Effekte aus leicht steigenden Preisen. Aufgrund der anhaltend hohen Inflation erwartet Siltronic steigende Stückkosten.

Am 9. März will der Vorstand den vollständigen Geschäftsbericht vorlegen und Investoren Rede und Antwort stehen. Von Plotho geht im laufenden Jahr in den Ruhestand. Er gibt seinen Posten spätestens am 1. Juli an den Physiker Michael Heckmeier ab, der vom Pharma- und Chemiekonzern Merck kommt, wie eine Sprecherin am Donnerstag bestätigte.

(Bericht von Jörn Poltz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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