Übernahmegerüchte

Covestro trotzt Adnoc/OMV-Plänen - Adnoc weiter interessiert

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Homepage Covestro

Die mögliche Zusammenlegung von Aktivitäten von Adnoc und OMV hat den Übernahmefantasien für Covestro am Dienstag kaum geschadet. Nach dem anfänglichen Kursrutsch um mehr als acht Prozent notierten die Aktien des Kunststoffkonzerns zuletzt bei 47,04 Euro noch 1,9 Prozent im Minus. Für die OMV-Titel ging es in Wien derweil um knapp 7,5 Prozent hoch.

Die Leverkusener sollen schon im Juni eine angebliche, fast elf Milliarden Euro schwere Kaufofferte des staatlichen Ölkonzerns von Abu Dhabi Adnoc als zu niedrig abgelehnt haben, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet hatte. In der Folge hatten die um fast ein Viertel nach oben gesprungenen Covestro-Titel wieder um bis zu knapp acht Prozent nachgegeben.

Den Kreisen zufolge soll Covestro aber Gesprächsbereitschaft bei einem besseren Angebot signalisiert haben. Ungeachtet der Pläne mit dem österreichischen Konkurrenten sei Adnoc weiter an Covestro interessiert und wolle in den kommenden Wochen über ein mögliches neues, höheres Gebot entscheiden, heißt es nun aus gleicher Quelle. Ein Vertreter von Adnoc habe eine Stellungnahme abgelehnt, während bei Covestro zunächst niemand erreicht worden sei.

Laut Marktbeobachter Andreas Lipkow kommt durch die möglichen Pläne von Adnoc mit OMV sogar eine zusätzliche Dynamik in die Spekulationen um Covestro. Eine Zusammenlegung von Aktivitäten der Araber und Österreicher "würde das Primärgeschäft beflügeln" und so die Übernahme eines Spezialchemieunternehmens wie Covestro noch sinnvoller erscheinen lassen, so seine Einschätzung. "Ob das jetzt tatsächlich Covestro wird, steht auf einem anderen Blatt. Aber die vertikale Diversifikation der operativen Geschäftsbereiche macht durchaus Sinn. Speziell mit Blick auf die enormen Veränderungen im Energieträgersektor durch die regenerativen Energien."

Durch die Zusammenlegung der beiden Unternehmen Borouge und Borealis könnte ein Chemie- und Kunststoffkonzern mit einem Marktwert von mehr als 30 Milliarden US-Dollar (über 27,5 Mrd Euro) entstehen, schrieb Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die in Wien beheimatete Borealis gehört zu 75 Prozent OMV, der Rest liegt bei Adnoc. Die ebenfalls gelistete Borouge aus Abu Dhabi ist selbst ein Gemeinschaftsunternehmen von Adnoc und Borealis und hat einen Marktwert von 22 Milliarden Dollar.

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