Schweizer Pharmakonzern

Roche bleibt auf Wachstumskurs - Belastungsfaktoren lassen nach

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Taljat David/Shutterstock.com

Der Schweizer Pharmakonzern Roche bleibt auch nach neun Monaten auf dem Wachstumspfad. Für das Gesamtjahr sieht sich der Basler Konzern damit auf gutem Weg, die eigenen Ziele zu erreichen.

Nach und nach gelingt es dem Pharmakonzern, die schwierigen Jahre hinter sich zu lassen, als Nachahmerprodukte und die weggefallenen Covid-19-Umsätze das Wachstum überschatteten. Deutliche Spuren hätten die Corona-Folgen letztmals im ersten Quartal 2024 hinterlassen, sagt Unternehmenschef Thomas Schinecker am Mittwoch nach Vorlage der 9-Monats-Zahlen im Gespräch mit Analysten. „Im zweiten und dritten Quartal waren sie kaum noch sichtbar.“ Die Aktie reagierte am Vormittag zuletzt kaum auf die Umsatzzahlen.

Auch in puncto Umsatzerosion durch Biosimilars hat Roche nach Aussagen des Chefs nach das Gröbste überstanden und die Lage stabilisiert sich nun. Zur Erinnerung: Nachahmerprodukte für die altgedienten Blockbuster Avastin, Herceptin und Mabthera haben den Konzern in den vergangenen Jahren Milliarden an Umsätzen gekostet.

Dank neuerer Zulassungen sind diese Effekte aber mittlerweile mehr als ausgeglichen. Das bestätigen denn auch die am Mittwoch vorgelegten Zahlen. So setzte der Pharmakonzern in den ersten neun Monaten annähernd 45 Milliarden Franken um, ein Plus von 2 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen sind die Verkäufe gar um 6 Prozent gestiegen. Dabei habe Roche von einer hohen Nachfrage sowohl nach seinen Medikamenten als auch nach seinen Diagnostika profitiert, teilte der Konzern am Mittwoch mit.

Die größere Pharmasparte steuerte Umsätze von 34,3 Milliarden Franken (36,7 Mrd Euro) bei (+3 Prozent). Getragen wurde die Entwicklung von einer guten Nachfrage nach Medikamenten wie dem Augenpräparat Vabysmo, Phesgo (Brustkrebs), Ocrevus (multiple Sklerose), Hemlibra (Hämophilie) und Polivy (Blutkrebs). Zusammen erzielten diese fünf Medikamente Verkäufe in Höhe von 13,2 Milliarden, was einem Plus von 2,7 Milliarden bei konstanten Wechselkursen gegenüber der Vorjahresperiode entspreche, hieß es in der Mitteilung weiter.

Die Diagnostik-Sparte hat mit einem Umsatz von 10,7 Milliarden Franken die Einnahmen stabil gehalten. Sie hatte noch deutlicher unter dem Wegfall der Corona-Umsätze gelitten. Corona-Tests hatten die Sparte regelrecht beflügelt. Gewinnzahlen legt Roche nach neun Monaten traditionell nicht vor.

Für das Gesamtjahr hat Schinecker die bisherige Prognose bestätigt, wonach der Konzern weiter wachsen soll. Dabei soll der Gewinn etwas stärker zulegen als der Umsatz. Und auch nach 2024 geht der Manager von weiterem Wachstum aus.

Immerhin habe Roche seine Pipeline in den vergangenen anderthalb Jahren verschlankt, um sich nun vor allem auf die aussichtsreichsten Projekte zu konzentrieren. Hierzu zählen nicht zuletzt die Schlankmacher, die der Konzern vergangenes Jahr im Zuge einer Übernahme erworben hat. „Wir treiben die Projekte mit Hochdruck voran“, bestätigt Schinecker frühere Aussagen.

Um sich auch künftig nicht mit den weniger erfolgreichen Projekten zu verzetteln, hatte Roche zuletzt am Investorentag im September angekündigt, die Projekte an klar bestimmten Kriterien zu messen. Dies soll dazu beitragen, dass Roche kein Geld in weniger aussichtsreichen Projekten versenke und so die Erfolgsquote und damit auch die Geschäftszahlen steigere, bekräftigte Schinecker.

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