Branche unter Druck

Stahlindustrie schlägt wegen US-Zöllen Alarm

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: ABCDstock/Shutterstock.com

Die ohnehin kriselnde Stahlindustrie in Deutschland mit Branchenriesen wie Thyssenkrupp und Salzgitter gerät durch die Erhöhung der Importzölle in den USA noch stärker unter Druck.

Der niedersächsische Stahlkonzern Salzgitter kritisierte am Montag die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Verdoppelung der Importzölle auf 50 Prozent.

Das direkte USA-Geschäft der Salzgitter AG im Stahlbereich ist nicht von nennenswerter Größe. Gleichwohl trifft die erratische Zollpolitik der USA Europas Wirtschaft hart – besonders den Standort Deutschland.

Vorstandschef Gunnar Groebler

Die Stahlindustrie sei mehrfach betroffen durch direkte Zölle auf Exporte in die USA, durch stärkeren Importdruck auf dem EU-Markt infolge von Mengenumleitungen – und durch indirekte Effekte aufgrund von Einbußen bei den stahlintensiven Kundenbranchen.

US-Präsident Donald Trump verspricht sich durch die Pläne eine Stärkung heimischer Hersteller wie US Steel. Die EU-Kommission müsse ihre bereits beschlossenen Gegenmaßnahmen beschleunigen, betonte Groebler. "Europa darf dem wachsenden Importdruck nicht schutzlos gegenüberstehen."

Branche gibt Hoffnung auf Stahlabkommen mit USA nicht auf

Die Stahlbranche in Europa macht seit Jahren Front gegen Billig-Importe aus Fernost, insbesondere aus China. Nach Angaben von Eurostat stiegen die EU-Importe von Eisen und Stahl aus China im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36 Prozent. "Eine 50-Prozent-Abgabe auf Stahlexporte ist eine massive Belastung für unsere Branche, da sie den Druck auf die ohnehin krisenhafte Konjunktur weiter erhöhen wird und unsere

Stahlindustrie auf vielfältige Weise trifft", sagte die Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Kerstin Maria Rippel. "Traditionelle Lieferländer drohen durch die exorbitanten Zölle den Zugang zum US-Markt zu verlieren und werden in der Folge ihren Stahl in den EU-Markt umleiten." Wichtig sei, dass die EU-Kommission auch Verhandlungen über ein bilaterales Stahlabkommen mit den USA fortsetzt.

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