Aktien Frankfurt Ausblick: Dax mit Gewinnen Richtung Rekord - Zoll-Optimismus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte sich am Donnerstag von der starken Wall Street mitziehen lassen. Der X-Dax signalisierte den deutschen Leitindex rund eine Stunde vor dem Handelsstart 1,2 Prozent höher auf 24.542 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnete sich ebenfalls ein starker Auftakt ab.
Damit nimmt der Dax offenbar die Charthürde um 24.500 Punkte und steuert wieder auf seinen zwei Wochen alten Höchststand bei 24.639 Punkte zu. In den USA wurde der Zolldeal mit Japan gefeiert: Nun näherte sich auch der Dow Jones Industrial seinem Höchststand vom Dezember bis auf weniger als 100 Punkte. Der marktbreite S&P 500 setzte derweil seine Rekordjagd fort und auch die Nasdaq-Indizes präsentierten sich nach kleinem Rückschlag wieder stark.
Die europäischen Anleger hatten sich bereits tags zuvor optimistisch gezeigt, dass in den Verhandlungen im Zollstreit zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA letztlich ein ähnlich milder Deal gelingt wie zwischen Japan und den USA. Am Abend hatte die "Financial Times" bereits berichtet, dass genau dies bevorstünde. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz hatte vor seinem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine bevorstehende Einigung angedeutet. Nach dem Treffen zeigten sich beide Politiker allerdings entschlossen zu möglichen Gegenmaßnahmen bereit - die vorherige Andeutung von Merz wurde nicht wiederholt.
In den aktuellen Verhandlungen zwischen der EU und den USA soll verhindert werden, dass die Vereinigten Staaten Einfuhrabgaben ab 1. August in Höhe von 30 Prozent erheben. Im Falle von Japan wurde sich auf die Hälfte geeinigt. US-Präsident Trump sagte zuletzt: "Wenn sie zustimmen, die Union für amerikanische Unternehmen zu öffnen, dann werden wir einen niedrigeren Zoll erheben."
Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Europäische Zentralbank (EZB). Die EZB wird bei ihrer dann anstehenden Zinsentscheidung die Leitzinsen voraussichtlich nicht weiter senken, sondern stabil halten. Insbesondere der Handelsstreit zwischen der Europäischen Union und den USA spricht nach Einschätzung von Experten für eine Zinspause.
Hierzulande nimmt die Berichtssaison der Unternehmen zum zweiten Quartal Fahrt auf. So sieht sich die Deutsche Bank nach einem unerwartet guten ersten Halbjahr auf gutem Weg zu mehr Gewinn im laufenden Jahr. Damit notierten die Papiere auf der Handelsplattform knapp drei Prozent über dem Xetra-Schuss vom Mittwoch.
Der Deutsche-Bank-Tochter DWS sammelte trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten mehr Geld von Anlegern ein. Die Papiere des Fondsanbieters stiegen auf Tradegate um fast zwei Prozent.
Für die Aktien von MTU ging es auf Tradegate um 1,3 Prozent nach oben. Der Triebwerksbauer überraschte mit seinen Geschäftszahlen positiv.
Amadeus Fire aber schockte die Anleger. Der Personaldienstleister strich nach einem schwachen zweiten Quartal seine Geschäftsziele für das laufende Jahr zusammen. Die Anteilsscheine sackten auf Tradegate um fast 14 Prozent ab./la/mis