Taiwan verstärkt Patrouillen zum Schutz von Unterseekabeln

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Taiwanstraße (Reuters) - Die taiwanische Küstenwache hat ihre Patrouillen in der Taiwanstraße verstärkt, um Unterseekabel vor mutmaßlicher chinesischer Sabotage zu schützen. In dem Gewässer zwischen Taiwan und China halten Schiffe nun rund um die Uhr Ausschau nach möglichen Angriffen.

Die Nachrichtenagentur Reuters erhielt Ende August als erstes Medium einen Einblick in diese Patrouillen.

Acht Schiffe und fast 500 Besatzungsmitglieder überwachen Taiwans 24 Unterseekabel, die für die Internetverbindung der Insel sorgen. Sie schlagen Alarm, wenn verdächtige Schiffe weniger als einen Kilometer von den Kabeln entfernt sind. Dann werden Warnungen an die jeweiligen Schiffe übermittelt - und die Küstenwache entsandt, um sie abzuschrecken. Die Boote sind mit Kanonen ausgestattet.

Die Küstenwache kommt damit an ihr Limit, weil sie auch ihren normalen Aufgaben nachgehen muss. Die Regierung in Taipeh sorgt sich aber wegen möglicher chinesischer Sabotage. Die taiwanischen Behörden haben in diesem Jahr zwei Fälle von Sabotage durch Schiffe gemeldet, die mit China in Verbindung stehen sollen. Ziel sei es, Taiwans Ressourcen zu erschöpfen, ohne einen echten Krieg zu führen.

China äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. In der Vergangenheit hatte die Volksrepublik Taiwan vorgeworfen, eine mögliche Beteiligung Chinas bei der Beschädigung von Unterseekabeln zu "manipulieren". Die Vorwürfe habe Taiwan erfunden, bevor die Fakten klar gewesen seien. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als Teil von China und erhebt Anspruch auf die Taiwanstraße. Taiwan weist die Ansprüche zurück.

Taiwan zufolge fahren die fraglichen Schiffe aus Kostengründen unter der Flagge anderer Staaten. Die Behörden haben 96 solcher Schiffe auf die schwarze Liste gesetzt und überwachen 400 weitere.

Auch in der Ostseeregion sind mehrere Anrainer in erhöhter Alarmbereitschaft. Dort gab es seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 eine Reihe mutmaßlicher Sabotageakte, etwa die Durchtrennung von Kabeln. Russland hat zurückgewiesen, hinter den Zwischenfällen zu stecken.

(Bericht von Yimou Lee, Fabian Hamacher and Ann Wang, geschrieben von Natascha Koch, redigiert von Thomas Seythal)

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