Hapag-Lloyd wartet mit Suezkanal-Rückkehr trotz Gaza-Entspannung noch ab

Trotz der jüngsten Entspannung in Nahost bleibt Deutschlands größte Containerreederei Hapag-Lloyd mit Blick auf den Suezkanal zunächst noch vorsichtig.
"Wir werden weiterhin die aktuellen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Sicherheitslage im Roten Meer genau beobachten und analysieren", erklärte ein Sprecher am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Ansonsten gelte unverändert weiter, dass Hapag-Lloyd-Schiffe erst in das Seegebiet zurückkehren werden, wenn dieser Schritt sicher ist.
Hapag-Lloyd meidet wie viele andere Großreedereien auch den Suezkanal, seit Huthi-Rebellen Ende 2023 im angrenzenden Roten Meer Angriffe auf Handelsschiffe gestartet haben. Die Huthi-Rebellen begründen ihre Angriffe mit Solidarität mit der Hamas im Gazastreifen.
Die radikal-islamische Organisation hatte am Montag gemäß der von den USA vermittelten Vereinbarung mit Israel die noch lebenden Geiseln übergeben. Die Freilassung ist ein entscheidender Schritt zur Beendigung des Gaza-Krieges im Rahmen eines von US-Präsident Donald Trump ausgehandelten Waffenstillstandsabkommens.
Hapag-Lloyd hat wiederholt betont, dass Voraussetzung für eine Rückkehr auf die kürzeste Schifffahrtsroute zwischen Asien und Europa eine absehbar dauerhafte Sicherheit der Strecke sein müsse. Die Umleitung der Schiffe um die Südspitze Afrikas erhöht die Kosten. Knappe Kapazitäten aufgrund der längeren Fahrten und dem höheren Bedarf an Schiffen haben aber auch die Frachtraten gestützt.
Aktien der dänischen Großreederei Maersk waren vergangene Woche gesunken, als die Entspannung in Nahost die Erwartungen auf eine Rückkehr der Handelsschifffahrt auf die Suezkanal-Route geschürt hatte.