Gewerkschaft NGG fordert bis zu sechs Prozent mehr Lohn für 2026
Berlin (Reuters) - Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) geht mit einer Forderung von vier bis sechs Prozent mehr Lohn in die Tarifrunde 2026.
Die Laufzeit solle zwölf Monate betragen und das Einstiegsentgelt solle nicht unter 14,70 Euro pro Stunde liegen, teilte die NGG am Mittwoch mit. Dies geht aus der beschlossenen tarifpolitischen Empfehlung des NGG-Hauptvorstands hervor, die als Leitlinie für die anstehenden Verhandlungen dient. Die Gewerkschaft verlangt zudem für Azubis monatlich 80 Euro mehr je Lehrjahr. Die NGG vertritt die Interessen von rund 2,6 Millionen Beschäftigten unter anderem in der Lebensmittelindustrie, im Gastgewerbe sowie im Bäcker- und Fleischerhandwerk.
"Der Fachkräftemangel spitzt sich mit dem Übergang der Boomer-Generation in den Ruhestand weiter zu", sagte der stellvertretende NGG-Vorsitzende Freddy Adjan. Obwohl die Inflation zurückgehe, bleibe das Preisniveau hoch. "Wer jetzt bei Löhnen auf der Bremse steht, gefährdet die wirtschaftliche Stabilität und die Attraktivität ganzer Branchen", erklärte Adjan. Für Auszubildende fordert die NGG auch eine Fahrtkostenerstattung und eine unbefristete Übernahme. Dies schaffe Sicherheit und stärke die Nachwuchsgewinnung.
Die Gewerkschaft kritisierte zudem eine wachsende soziale Ungleichheit. Adjan forderte eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer und eine Reform der Erbschaftssteuer. "Wer gute Arbeits- und Ausbildungsbedingungen finanzieren will, braucht eine faire Steuerpolitik", sagte er.
(Bericht von Klaus Lauer; - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

