Barrick Gold: Trotz aller Wortgefechte – Angebot für Newmont wird wohl nicht erhöht!

onvista · Uhr

Der kanadische Bergbaukonzern Barrick Gold  will die Anfang der Woche lancierte Offerte für den US-Rivalen Newmont Mining trotz Widerstand offenbar nicht erhöhen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Barrick hatte am Montag eine Offerte für Newmont über einen Aktientausch vorgelegt. Newmont wurde dabei mit 17,8 Milliarden Dollar und damit rund acht Prozent unter der Marktkapitalisierung kurz vor dem Gebot bewertet. Barrick-Chef Mark Bristow führte das hohe Sparpotenzial durch eine Fusion als Grund für die Übernahme an.

Verwaltungsrat beschäftigt sich mit dem Angebot

Der Verwaltungsrat von Newmont prüft die Offerte jetzt formell. Der US-Konzern wies aber in einer Stellungnahme schon mal darauf hin, dass sein Geschäftsmodell mit der derzeit laufenden Übernahme von Goldcorp mehr Vorteile bietet. Beide Unternehmen haben diese Woche versucht, Anleger von ihrem jeweiligen Ansatz zu überzeugen. Viele Investoren halten Aktien von beiden Unternehmen und einige haben sich mit Blick auf das vorgelegte Gebot zurückhaltend beziehungsweise abweisend geäußert.

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Angebot zu niedrig?

Es sei arrogant von Barrick zu glauben, dass die niedrige Höhe des Gebots mit den in Aussicht gestellten Synergieeffekten zu begründen sei, sagte zum Beispiel Doug Groh, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter Tocqueville. „Es ist frech von ihnen anzunehmen, dass die Newmont-Anteilseigner so naiv sind, um darauf zu vertrauen.“ Barrick hatte bereits bei der 5,4 Milliarden Dollar teuren Übernahme von Randgold keine Prämie gezahlt.

Verwaltungsratschef John Thornton und der Vorstandsvorsitzende Bristow glauben, dass dies für die Branche genau der richtige Weg sei, nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder hohe Prämien bei Zukäufen bezahlt wurden. Bristow hatte in dieser Woche auch betont, dass sie von den Investoren wenig Kritik für die fehlende Prämie bei Randgold bekommen haben.

Minen-Gigant könnte entstehen

Sollte es den beiden jetzt gelingen, so auch Newmont zu schlucken würde Barrick zum mit Abstand weltgrößten Goldproduzenten werden. Barrick und Newmont lagen zuletzt bei der Goldproduktion nur um Nasenlängen auseinander. Barrick will den Kaufpreis für Newmont in eigenen Aktien bezahlen und bietet je Newmont-Anteil 2,5694 eigene Papiere, wie das Unternehmen am Montag in Toronto mitgeteilt hatte.

Sollte die Offerte Erfolg haben, würde damit das mehrjährige Hin und Her über eine mögliche Fusion der beiden Konzerne ein Ende finden. Der 2018 verstorbene Barrick-Gründer Peter Munk hatte sich zum Ziel gesetzt, den weltgrößten Goldschürfer zu schaffen. Erst im September hatte der Konzern die Übernahme des Konkurrenten Randgold für 5,4 Milliarden Dollar eingefädelt.

Newmont hatte derweil im Januar selbst eine Milliardenübernahme angeschoben. Das Unternehmen will den kanadischen Konkurrenten Goldcorp übernehmen. Die Führungen beider Unternehmen haben sich bereits geeinigt. Newmont bietet im Tausch für eine Goldcorp-Aktie jeweils 0,328 Anteile am eigenen Unternehmen plus 0,02 Dollar. Inklusive Schulden würde Goldcorp nach damaligen Angaben mit 12,5 Milliarden Dollar bewertet.

onvista/dpa-AFX

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Foto: VladKK / Shutterstock.com

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