EZB: Europäische Notenbank beobachtet weiter genau – unternimmt aber vorerst nichts!
Die seit einem Jahr amtierende Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde bleibt bei ihrer erst kürzlich genannten Einstellung: „Wenn mehr getan werden muss, werden wir mehr tun.“ Trotz fallender Märkte und steigender Fallzahlen scheint Lagarde der Meinung zu sein, dass aktuell nicht mehr getan werden muss. Die EZB hält sich daher in der Corona-Krise weiterhin neuen Notfallmaßnahmen offen.
Aktuell bleibt alles beim Alten
Zunächst bleiben sowohl das milliardenschwere Anleihenkaufprogramm als auch die Zinsen unverändert, wie der EZB-Rat am Donnerstag entschied. Zuletzt mehrten sich die Anzeichen, dass die Erholung der Konjunktur im Euroraum ins Stocken gerät. Das Coronavirus breitet sich wieder massiv aus. In vielen Ländern wird das öffentliche Leben erneut eingeschränkt. Viele Volkswirte gehen davon aus, dass Europas Währungshüter im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie noch einmal nachlegen werden.
Vielleicht im Dezember
In der Dezember-Sitzung des EZB-Rates (10.12.) könnte die EZB ihr Notkaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen nochmals ausweiten. Dann liegen der Notenbank neueste Prognosen zur Entwicklung von Konjunktur und Inflation vor. Bislang sind für das PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) 1,35 Billionen Euro bis mindestens Ende Juni 2021 veranschlagt.
Wie viel Spielraum ist überhaupt da?
Bei den Zinsen hat die EZB wenig Spielraum. Der Leitzins im Euroraum liegt seit viereinhalb Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent. Geschäftsbanken müssen seit Mitte Juni 2014 Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Aktuell liegt dieser Einlagenzins bei minus 0,5 Prozent. Freibeträge für bestimmte Summen sollen die Banken hierbei entlasten.
Nach Einschätzung der Bundesbank waren die Negativzinsen bislang in Summe kein Problem für Deutschlands Banken. Allerdings nehme die Wahrscheinlichkeit zu, dass in einer Gemengelage aus Konjunkturabschwung, steigender Risikovorsorge und schrumpfenden Eigenkapitalpuffern ein Punkt erreicht werde, an dem Negativzinsen ihre Wirkung einbüßten oder sich diese in ihr Gegenteil verkehre.
Mit ihrer seit Jahren expansiven Geldpolitik will die EZB die Wirtschaft ankurbeln und ihrem Ziel eines stabilen Preisniveaus bei knapp unter 2,0 Prozent Inflation näher kommen. Umweltschützer werfen der EZB vor, bei ihren milliardenschweren Anleihenkäufen zu viele Wertpapiere von Unternehmen zu kaufen, die dem Klima schaden. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hatte daher für Donnerstag zur Demonstration vor dem EZB-Gebäude in Frankfurt aufgerufen.
Derzeit läuft eine umfassende Überprüfung der geldpolitischen Strategie. Dabei setzt EZB-Präsidentin Lagarde unter anderem auf den Dialog mit Kritikern. Die Französin, die ihr Amt am 1. November 2019 antrat, will auch dem Klimawandel in den Überlegungen Raum geben.
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: nitpicker/Shutterstock.com
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