Hat sich Warren Buffett mit Airline-Aktien verspekuliert?

Fool.de · Uhr

Viele Berkshire Hathaway- und Warren Buffett-Fans rieben sich 2017 die Augen, als sie im 2016er-Geschäftsbericht der Holding schwarz auf weiß lesen konnten, dass der Multimilliardär massiv in Delta Air Lines-, Southwest Airlines- und United Airlines Holdings -Aktien investiert hatte.

Jahrzehntelang hatte Buffett erklärt, Luftfahrtunternehmen wären kein gutes Investment, weil sie vom Ölpreis und der Konjunktur abhängig, der Wettbewerb ruinös und die Geschäfte aufgrund hoher Sachinvestitionen wenig profitabel seien.

Warren Buffett änderte seine Meinung gleich zweimal

2016 änderte er plötzlich seine Meinung, weil sich der Wettbewerb beruhigt hatte. In den USA hatte sich die Anzahl der Hauptairlines von 20 auf nur noch vier reduziert, sodass Buffett annahm, dass sie sich nun den Markt aufteilen und eine Art Oligopol bilden könnten. Dabei können die marktbeherrschenden Firmen höhere Preise durchsetzen und so ihre Gewinnmarge steigern.

Und er hatte damit weitgehend recht. So konnte Delta Airlines seit 2015 immer eine Nettogewinnmarge von mindestens 8,7 % erzielen. An der Marktsituation hat sich bis heute nicht viel verändert, aber, und dies ist der entscheidende Punkt, die Krisenanfälligkeit der Firmen ist geblieben.

Und auch die finanzielle Ausstattung ist nicht so rosig, dass sie ohne Einnahmen monatelang überleben könnten. Ohne Staatshilfe würden sie früher oder später tatsächlich in die Insolvenz rutschen. Dies weiß Buffett ganz sicher.

Delta Air Lines rechnet mit einem starken Einbruch

Delta Air Lines allein geht davon aus, dass der Umsatz in den kommenden drei Monaten um über 90 % einbrechen wird. Buffett ist ein sogenannter Insider und weiß deshalb viele Dinge sehr viel früher als normale Privatanleger.

So äußerte sich Delta Air Lines-CEO Ed Bastian kürzlich in einem Interview sehr pessimistisch. Er erklärt, dass seine Firma jeden Tag 60 Mio. US-Dollar verbrauche und der „Boden noch lange nicht erreicht“ sei. Im April 2020 fallen 80 % aller Flüge aus und bis zu einer Wiederaufnahme des Flugbetriebes werden wohl noch Monate vergehen.

Buffett verkauft Airline-Aktien

Hat Warren Buffett hier also etwas übersehen, denn wie bekannt wurde, hat er im aktuellen Crash Airline-Aktien verkauft. Die Beteiligung an Delta Air Lines wurde beispielsweise um ein Fünftel oder 390 Mio. US-Dollar reduziert. Noch im März 2020 hatte er dagegen für 45,3 Mio. US-Dollar Delta-Aktien gekauft. Die Beteiligung an Southwest Airlines wurde hingegen nur geringfügig um 4 % abgebaut.

Die Aktien haben massiv an Wert verloren, aber wahrscheinlich könnten sie sogar, wie beispielsweise die Lufthansa-Aktie, noch viel tiefer fallen. Berkshire Hathaway kann nicht, wie wir Privatanleger, an einem Tag seinen kompletten Aktienbestand einfach verkaufen. Dazu sind Monate notwendig, weil der Markt, gerade im aktuellen Umfeld, kaum Käufer hergibt.

Auch Warren Buffett liegt manchmal falsch

Es fällt nicht besonders auf, aber auch ein Warren Buffett hat in der Vergangenheit öfter komplett falschgelegen. So beispielsweise mit irischen Bankaktien in der Finanzkrise 2008 oder später mit Tesco. Hier hat er in den sauren Apfel gebissen und mit Verlust verkauft.

Fazit

Abschließend lässt sich also feststellen, dass wir erst nach der Krise genau wissen werden, ob Warren Buffett nicht doch hätte besser kaufen statt verkaufen sollen. Vieles hängt davon ab, wie lange die Wirtschaftsschließung anhält. Ist sie kurz, wären Airline-Aktien heute ein Kauf, hält sie hingegen zu lange an, wären sie bedroht.

Es ist davon auszugehen, dass die großen Fluglinien staatliche Unterstützung erfahren und somit überleben werden. Airlines bleiben dennoch krisenanfällig und sind deshalb meiner Meinung nach kein gutes Dauerinvestment.

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Christof Welzel besitzt Berkshire Hathaway-Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Delta Airlines und Southwest Airlines.

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Foto: The Motley Fool

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