IG Metall einigt sich mit Conti auf Personalabbau in Babenhausen

Reuters · Uhr

Hamburg (Reuters) - Die IG Metall und der Autozulieferer Continental haben sich auf einen massiven Personalabbau und einen Zeitplan für das Ende der Produktion im hessischen Babenhausen geeinigt.

Der Standort bleibe bis mindestens 2028 erhalten, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Conti hatte die Produktion dort drei Jahre früher auflaufen lassen wollen. Ende 2025 sollen in dem Werk, in dem Displays und Tachomaten gebaut werden, noch etwa 430 Menschen arbeiten, zuletzt waren es noch rund 1800. Danach solle die Produktion schrittweise bis Ende 2028 auslaufen, erklärte Conti. Bis Ende 2022 verzichtet das Unternehmen auf betriebsbedingte Kündigungen, bis Ende 2024 sind diese nur in begründeten Ausnahmefälle möglich. Dem Sozialtarifvertrag müssen die IG-Metall-Mitglieder noch zustimmen. Die Erklärungsfrist endet am 12. Februar.

"Die massiven Proteste der Beschäftigten im vergangenen Jahr haben Continental offensichtlich zum Einlenken bewegt", erklärte Hessens IG-Metall-Chef Jörg Köhlinger. Der ausgehandelte Zukunfts- und Sozialtarifvertrag sehe vor, dass neue Geschäftsfelder gesucht würden, um langfristig Beschäftigung an dem Standort zu sichern. Außerdem wird eine Transfergesellschaft eingerichtet, die ausscheidende Conti-Mitarbeitern eine Beschäftigungsperspektive geben soll. Conti erklärte, die Einigung sei ein wichtiger Schritt, um die Transformation des Standorts zu gestalten und trage zur Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des gesamten Unternehmens bei.

Bei dem Der Dax-Konzern stehen im Zuge der Restrukturierung weltweit bis zu 30.000 Stellen auf der Kippe, 13.000 davon in Deutschland. Mehrere Werke sollen dichtgemacht werden, darunter das Reifenwerk in Aachen. Gegen die Pläne haben Belegschaften an mehreren Standorten protestiert.

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