onvista-Börsenfuchs: Nix ist fix

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Hoffnung hat sich ausgebreitet (ungeachtet der Tagesentwicklung), aber keine Euphorie - der Politik sei Dank. Man setzt auf baldige Handelsfreundschaft zwischen Amis und Chinesen, schiebt das europäische Brexit-Chaos einfach mal zur Seite. Rezessionsgefahr? Wer kam denn auf die unsinnige Idee - nee, kein Thema mehr! Doch bleibt es bei den Warnungen: So sieht das Weltwirtschaftsforum (Davos)  die globale Konjunktur schwerwiegenden Bedrohungen ausgesetzt.

Auch die technischen Analysten geben noch keine Entwarnung, machen den Anlegern aber wenigstens vorsichtigen Mut. Schreibt mir Martin Utschneider von Donner & Reuschel (von denen habe ich auch die geile Headline geklaut) heute Morgen: „Der deutsche Leitindex hat nun wieder positives Momentum aufgebaut.“ Aber: Übergeordnet bleibt der kurzfristige technische Abwärtstrend bestehen. Erst ab 11.600 aufwärts kann man einem Bruch desselbigen ausgegangen werden. Markttechnisch zeigen sich die wichtigsten Indikatoren nach wie vor neutral. Fazit des Chartisten: Erkennbarer Zug nach oben, aber noch keine Gewissheit im Handelsstreit. Kann man nur zustimmen. Also auch keine Eile mit neuen Aktienkäufen.

Dazu kommt, dass Chinas Wirtschaft dem Rest der Welt Sorgen bereitet. Denn der weltweiten Konjunkturlokomotive China scheint der Dampf auszugehen: Im vergangenen Jahr stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der zweitgrößten Volkswirtschaft so langsam wie seit 28 Jahren nicht mehr. Die am Montag vom Statistikamt mitgeteilte Wachstumsrate sank auf 6,6 Prozent von 6,8 Prozent im Jahr 2017 und fiel damit so hoch aus wie von Ökonomen erwartet. Der Handelsstreit mit den USA hinterlässt mittlerweile seine Spuren. Investitionen und Konsum schwächelten zum Jahresende. Experten erwarten weitere Konjunkturstützen der Regierung.

Mir geht die westliche BIP-Angst seit Jahren auf den Senkel. Dass die Chinesen nicht immer und ewig mit zweistelligen Prozentsätzen wachsen können, ist doch klar wie Kloßbrühe. Stellt Euch mal vor, meine Freunde, die alten Industrienationen (die längst ein hohes Niveau erreicht haben) würden um mehr als 6% p.a. wachsen - undenkbar, wir dürfen schon bei mehr als 2% Plus jubeln.

Was kann man als Anleger machen? Vorsichtig bleiben oder auf die Postbank hören, die in ihrem Newsletter an die Langfristigkeit appelliert: „Gehören Sie auch zu den Menschen, die regelmäßig etwas Geld zur Seite legen? Für größere Anschaffungen, die Zukunft der Kinder oder Enkelkinder - oder einfach, weil es ein gutes Gefühl ist, etwas Kapital auf der hohen Kante zu haben? Dann leiden Sie bestimmt auch unter den immer noch sehr niedrigen Sparzinsen. Unser Tipp: Nutzen Sie 2019 die Renditechancen der Kapitalmärkte. Besonders einfach und kostengünstig geht das mit ETFs.“ Jo. Ich füge hinzu: Wer’s noch nicht getan hat, sollte auch mal die voll vielen Möglichkeiten von Zertifikaten unter die Lupe nehmen.

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