Pakistans Behörden erwägen wegen Corona erneute Ausgangssperren

dpa-AFX · Uhr

ISLAMABAD (dpa-AFX) - Wegen steigender Coronavirus-Infektionen erwägen Pakistans Behörden erneut landesweite Ausgangssperren. "Wir könnten uns erneut für einen landesweiten Lockdown entscheiden, weil sich das Virus schnell ausbreitet und wir reagieren müssen, bevor es außer Kontrolle gerät", sagte Zafar Mirzai, Sonderbeauftragter des Premierministers für Gesundheit am Montag. Ein nationaler Ausschuss soll die Einführung eines Lockdowns in den kommenden Tagen prüfen.

Mirzai kritisierte, dass sich die Menschen während des Fastenmonats Ramadan nicht an Vorsichtsmaßnahmen gehalten hätten. "Dieser sorglose Ansatz kann die Dinge verschlimmern und unser Gesundheitssystem kann zusammenbrechen." Mit Beginn des Fastenmonats Ramadan stieg die Zahl bekannter Infektionen mit Sars-Cov-2 den Angaben zufolge etwa um das Vierfache.

Ähnliche Forderungen kamen auch aus den Provinzregierungen. "Es scheint keine andere Möglichkeit zu geben, als wieder zu strengen Beschränkungen zurückzukehren", sagte Murad Ali Shah, Chefminister der von Corona stark betroffenen Provinz Sindh.

Seit rund zwei Wochen sind die meisten Beschränkungen in Pakistan aufgehoben. Die Regierung begründete die Entscheidung mit dem Kampf gegen Armut, da insbesondere Tagelöhner keine Arbeit fanden und zunehmend Hunger litten. Schrittweise wurde der Betrieb einzelner Wirtschaftszweige wieder hochgefahren.

Der internationale Flugverkehr ist noch bis Ende des Monats unterbrochen, eine Verlängerung soll jedoch vorher geprüft werden. In Pakistan sind derzeit über 56 000 Infektionen bekannt./arb/DP/men

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