ROUNDUP/Kein Weihnachtsboom: Fotodienstleister Cewe verfehlt Erwartungen 2021

dpa-AFX · Uhr

OLDENBURG (dpa-AFX) - Das wichtige Weihnachtsgeschäft hat dem Fotodienstleister Cewe nicht den erhofften Schwung verliehen. Der im Nebenwerteindex SDax notierte Konzern verfehlte daher die eigene Umsatzprognose im abgelaufenen Jahr. Beim operativen Ergebnis schaffte das Unternehmen die eigene Zielvorgabe so gerade eben.

Analyst Volker Bosse von der Baader Bank schrieb in einer ersten Reaktion von einem enttäuschenden Schlussquartal im Vergleich zu einem starken Vorjahreszeitraum. Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie hätten die Menschen im Sommer weniger Fernreisen unternommen, weshalb die durchschnittliche Seitenzahl in den Fotobüchern gesunken sein dürfte.

Wie Cewe am Donnerstag in Oldenburg mitteilte, fiel der Umsatz 2021 im Jahresvergleich um knapp fünf Prozent auf 693 Millionen Euro. Eigentlich waren 710 bis 770 Millionen Euro angepeilt worden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um mehr als neun Prozent auf 72,2 Millionen Euro zurück. Hier hatte das Unternehmen zuletzt 72 bis 84 Millionen Euro in Aussicht gestellt und dabei auf ein starkes Weihnachtsgeschäft gehofft.

Das Schlussviertel ist denn auch das wichtigste des Jahres für das Unternehmen, da Fotobücher ein beliebtes Geschenk sind. So erzielte Cewe im Weihnachtsquartal rund 43 Prozent des Umsatzes sowie mit 72,1 Millionen Euro fast den gesamten operativen Jahresgewinn.

Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit legte Cewe indes deutlich zu: Der operative Gewinn stieg relativ zum letzten Jahresviertel 2019 um fast ein Viertel. Das untermauere die insgesamt positiven Perspektiven des Unternehmens, das weiter wachsen und ordentliche Renditen erwirtschaften sollte, erklärt Analyst Bosse. Dabei rechnet der Experte mit einem weiteren Dividendenwachstum.

Näheres zur Ausschüttungshöhe, mehr Details zur Geschäftsentwicklung sowie einen möglichen Ausblick für das laufende Jahr wird es dann bei der Vorlage der endgültigen Jahreszahlen Ende März geben.

Die Cewe-Aktien schafften am Donnerstag nach einem etwas schwächeren Start den Sprung in die Gewinnzone. Zuletzt ging es um 0,9 Prozent moderat nach oben auf 112,00 Euro. Damit knüpften sie an ihre jüngste Erholung an, nachdem sie zum Jahresstart auch im Sog der allgemeinen Turbulenzen am Aktienmarkt um gut ein Fünftel auf rund 101 Euro eingebrochen waren./mis/eas/jha/

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