Rutsch die TUI-Aktie nun in die Insolvenz?

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Die TUI-Aktie konnte sich in den vergangenen Jahren immer wieder über eine hohe Dividendenrendite bei den Anlegern beliebt machen. Und tatsächlich ließen sich so viele Investoren finden. Klammerte man die Dividende allerdings einmal aus, die zum Teil in manchen Jahren gar nicht ausgeschüttet wurde, war bereits früher die hohe Anfälligkeit des Geschäftsmodells erkennbar.

So lag die durchschnittliche Nettomarge über die vergangenen zehn Jahre (2010 bis 2019) gerade einmal bei 1,8 %. Dies führt in Krisenzeiten, wie aktuell, sehr schnell zu Verlusten, die bei entsprechender Höhe zu Insolvenzen führen können. Wie steht es also aktuell um die TUI-Aktie? Wird sie die Krise überleben?

Coronaviruskrise setzt dem TUI-Konzern zu

Als Reise- und Touristikkonzern ist TUI von den aktuellen Entwicklungen stark betroffen, da weltweit gerade ein quasi Ausgangs- und Reiseverbot verhängt wird. TUI muss deshalb einen Großteil seiner Reiseaktivitäten einstellen. Dies betrifft sowohl Pauschalreisen als auch den Hotelbetrieb und Kreuzfahrten. Nun ist der Konzern nur noch damit beschäftigt, deutsche Urlauber aus dem Ausland zurückzuholen, denn ein ruhiger Urlaub ist unter den aktuellen Bedingungen fast in keinem Land der Welt mehr möglich.

Wie hart dieser Einschnitt das Unternehmen trifft, zeigt die jüngste Aktienkursentwicklung. So ist der Wert allein in den vergangenen drei Monaten mehr als 73 % gefallen (17.03.2020). Der Markt nimmt hier also eine potenzielle Insolvenz vorweg.

Wie lange kann TUI durchhalten?

Wie auch der letzte Geschäftsbericht zeigt, verfügt der TUI-Konzern derzeit über Finanzmittel und Kreditfazilitäten in Höhe von 1,4 Mrd. Euro. Aber wie lange kann die Liquidität reichen, wenn das Geschäft stillsteht? Ausgehend vom aktuellen Szenario würden am Jahresende wahrscheinlich sehr hohe Verluste mindestens im hohen Millionenbereich eintreten. Lange wäre dieser Zustand also nicht durchzuhalten, weshalb der Konzern bereits jetzt Staatshilfen beantragt hat.

Sie werden TUI über die schwierige Zeit helfen, aber letztendlich hängt alles davon ab, wie lange die Krise andauern wird beziehungsweise wie schnell sich das Virus eindämmen lässt. Seine bisherige Jahresprognose hat TUI ersatzlos gestrichen, was darauf schließen lässt, dass auch das Management in diesem Punkt unsicher ist.

Natürlich kann niemand genau sagen, wann die Virusausbreitung gestoppt werden kann, aber aktuell geht selbst das Robert Koch-Institut von einem Zeitraum von wahrscheinlich zwei Jahren aus. Der Grund liegt in den aktuellen Eindämmungsbemühungen, um die Gesundheitssysteme nicht zu überlasten. Das Virus wird nicht mehr aus dieser Welt verschwinden und deshalb wird erst dann Immunität eintreten, wenn ein Großteil der Bevölkerung infiziert oder ein Medikament entwickelt ist.

Bisher sind die Planungen vieler Konzern sehr optimistisch. Sie gehen zum Großteil von einer schnellen Viruseindämmung und Wiederaufnahme der Geschäfte aus. Beides widerspricht sich jedoch, denn nur wenn keine Reiseaktivität stattfindet, kann eine schnelle Virusverbreitung verhindert werden. Deshalb bleibt nur zu hoffen, dass TUIs Staatsbürgschaften über die schwierige Zeit helfen werden.

Der Konzern steuert der Krise selbst entgegen, indem er sämtliche Investitionen ohne Vertragsbindung ausgesetzt hat. Mitarbeiter bummeln unterdessen Überstunden ab, nehmen Urlaub oder gehen in Kurzarbeit.

Fazit

Wie ein Vergleich innerhalb der Branche zeigt, treffen die aktuellen Umstände die gesamte Touristik- und Reisebranche. Alle Firmen werden deshalb ganz sicher nicht zu retten sein. TUI könnte aufgrund seiner Größe Glück haben, aber wie die langfristige Geschäftsentwicklung zeigt, gibt es durchaus sichere Aktien mit einer schönen Dividendenrendite.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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