Südkorea und China versetzen Bitcoin schweren Schlag

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Kryptowährungen unter Druck: Südkorea plant ein Handelsverbot und China ordnet das Aus für Bitcoin-Schürfer an. Auch Warren Buffet meldet sich zu Wort.

Südkoreas Justizminister hat ein Verbot des Börsenhandels von Kryptowährungen angekündigt. Ein entsprechendes Gesetz sei in Vorbereitung, sagte Park Sang Ki vor Journalisten. Es gebe große Bedenken hinsichtlich der virtuellen Währungen und daher bereite das Ministerium ein Verbot des Handels über entsprechende Börsen vor. Details zu den Planungen nannte der Minister nicht.

Betreiber von Handelsplätzen für Kryptowährungen in Südkorea berichteten von Ermittlungen und Durchsuchungen durch Polizei und Steuerbehörden. Sie hätten dies mit dem Verdacht der Steuerhinterziehung und anderer krimineller Aktivitäten begründet

Bitcoin-Schürfer müssen aufhören

Chinas politische Führung hat unterdessen Bitcoin-Schürfern die Beendigung ihrer Tätigkeit angeordnet. Es gehe um Kapazitäten, die für einen hohen Anteil des weltweiten Bitcoin-Angebots stehen, berichtete die US-Zeitung “Wall Street Journal” am Mittwoch mit Bezug auf mit der Sache vertraute Personen. Eine Task Force unter Federführung der Notenbank habe vergangene Woche die lokalen Behörden angewiesen, die Schließungen zu koordinieren. Der Ausstieg soll demnach “geordnet” und ohne eine festgelegte Deadline stattfinden. Die Notenbank habe auf Anfrage nicht reagiert.

Ein Vertreter einer lokalen Regulierungsbehörde in der westlichen Region Xinjiang hat laut dem Bericht am Mittwoch bestätigt, dass seine Behörde die Anordnung erhalten habe und befolgen werde. Für den Bitcoin bedeutet das Vorgehen Chinas einen schweren Schlag, der allerdings nicht ganz überraschend kommt. Bereits vergangene Woche hatten Medien über ein entsprechendes Vorhaben berichtet. Dabei war von einer möglichen Beschränkung des Stromverbrauchs die Rede.

Heimat der Bitcoin-Miner

China gilt als Heimat einiger der größten sogenannten Bitcoin-Miner. Sie stellen ohne zentrale Kontrolle gemeinsam ein gigantisches Computernetzwerk zur Verfügung, mit dem sie die Funktion der Digitalwährung gewährleisten. Sie verifizieren sämtliche Bitcoin-Transaktionen, speichern das Logbuch (“Blockchain”) in Datenbanken und bilden quasi das technische Rückgrat des Zahlungssystems Bitcoin. Dafür werden sie durch neue Einheiten der Digitalwährung belohnt. Die Rechenkapazität, die für den Erwerb eines Bitcoin nötig sind, werden mit der Zeit immer komplizierter.

Das Schürfen von Bitcoin und anderen Digitalwährungen mithilfe von rechenstarken PCs und Grafikkarten ist sehr energieintensiv. Chinas Beamte sind dem Vernehmen nach in Sorge, dass die Bitcoin-Schürfer im großen Stil niedrige Strompreise in einigen Regionen ausgenutzt und damit die reguläre Stromversorgung beeinträchtigt haben.

Buffet warnt vor Kryptowährungen

Bitcoin und andere digital errechnete und gespeicherte Währungen hatten im vergangenen Jahr stark an Wert zugelegt und damit Spekulanten angelockt. Zuletzt schwankten die Preise stark – teilweise um tausende US-Dollar innerhalb eines einzigen Tages. Aufseher und Regierungen warnen vor der Digitalwährung. Am Vortag meldete sich auch US-Starinvestor Warren Buffett zu Wort.

“Ich kann mit annähernder Sicherheit sagen, dass sie ein böses Ende nehmen werden”, sagte der 87-jährige Börsen-Guru am Mittwoch im Sender CNBC. Wann es soweit sein werde, könne er allerdings nicht sagen. Buffett spekuliert mit seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway nach eigenen Angaben bislang noch nicht aktiv auf einen Crash.

Die Frage, ob er mit sogenannten Futures gegen Kryptowährungen wette, verneinte Buffett. Er würde aber mit langfristigen Optionsgeschäften auf Kursverfall setzen, wenn dies möglich wäre. Buffett räumte jedoch auch offen ein, sich mit Bitcoin und Co. nicht sonderlich gut auszukennen. “Doch ich denke, was derzeit abläuft, wird definitiv böse enden”, so die Investorenlegende.

onvista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Allexxandar/shutterstock.com

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