Trade Republic Nutzer sind schlechte Anleger – dies und mehr enthüllt diese neue Studie

Fool.de · Uhr

Der Neobroker Trade Republic hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ECON beauftragt, das Anlageverhalten seiner Nutzer zu untersuchen. Dazu wurden die Nutzungsdaten der Kunden anonymisiert untersucht. Weiterhin konnten Kunden von Trade Republic im Sommer 2021 freiwillig an einer Umfrage teilnehmen. Über 200.000 Kunden antworteten und trugen somit zu der weltweit größten umfragebasierten Studie zum Anlageverhalten bei. Ziel der Studie war es, unabhängig zu untersuchen, wie und warum Menschen heute investieren.

Die Studienergebnisse

Die letzte Woche veröffentlichte Studie mit dem Namen „Hype or New Normal?“ brachte eine Reihe von wie ich finde interessanten Ergebnissen hervor. Beginnen wir mit der Frage des „Warum?“. 72 % der Kunden möchten mit ihrer Anlage für das Alter vorsorgen. 77 % legen ihr Geld am Kapitalmarkt an, weil sie keine attraktive Alternative sehen. Kurzfristige Gewinne sind den Kunden laut eigener Aussage weniger wichtig.

Legen die Anleger bei Trade Republic ihr Geld auch entsprechend an? Im Durchschnitt war 60 % des Portfolios in Aktien angelegt. 26 % befanden sich in ETFs, 2 % in Derivaten und die verbleibenden 12 % wurden auf dem Verrechnungskonto gehalten. Knapp die Hälfte der Kunden waren Erstanleger. Diese legten tendenziell weniger Geld in Aktien und Derivaten und mehr Geld in ETFs an. Dazu, welche Wertpapiere genau gehalten wurden, gibt die Studie keine Auskunft.

Für diese Portfolien wurde die Rendite für den Zeitraum von Januar 2019 bis April 2021 untersucht. Der Median der jährlichen Rendite in diesem Zeitraum liegt bei 7,1 %. Zum Vergleich: Der MSCI World brachte es im selben Zeitraum auf eine jährliche Rendite von ungefähr 19 %. Trade-Republic-Nutzer, die seit mehr als einem Jahr ihr Geld am Kapitalmarkt anlegten, kamen immerhin auf eine Median-Rendite von 11 %. Ihr Risiko gemessen als Value at Risk war jedoch deutlich höher als im MSCI World.

Meine Einschätzung

Das klingt erst einmal so, als wären Trade-Republic-Kunden schlechte Anleger. Man sollte dabei jedoch bedenken, dass insgesamt die meisten Privatanleger deutlich schlechter als der breite Markt abschneiden.

Ich konzentriere mich lieber auf die vielen positiven Aspekte der Studie. Viele neue Anleger werden über Neobroker an die Börse herangeführt. Fast die Hälfte der Trade-Republic-Nutzer hat ihr Geld vorher noch nie am Kapitalmarkt investiert. 68 % von ihnen sind unter 35 Jahre alt. Und der Großteil zockt nicht, sondern legt sein Geld langfristig an. Meiner eigenen Erfahrung nach sind sich sehr viele junge Anleger des auf sie zukommenden Rentenproblems bewusst und sorgen entsprechend privat vor. Auch wenn die Rendite nicht immer herausragend ist, weisen 83 % der Nutzer, die seit über zwölf Monaten ihr Geld bei Trade Republic anlegen, eine positive Rendite auf. Ich hoffe, dass sich diese Entwicklung auch bei den aktuell stärker schwankenden Aktienkursen fortsetzen wird und Neobroker weiter dazu beitragen, die Aktienkultur in Deutschland zu stärken.

Der Artikel Trade Republic Nutzer sind schlechte Anleger - dies und mehr enthüllt diese neue Studie ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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