Varta: Schuss ging mal kräftig nach hinten los – groß angekündigter Independence Day floppt gewaltig!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Tja, da wollte Varta einen auf Apple machen und der Versuch ist vorbörslich schon mal kräftig in die Hose gegangen. Über 7 Prozent liegt die Aktie bei Tradegate kurz vor Börsenstart im Minus. Auf Facebook hatte der Batterie-Spezialist angekündigt, dass heute Independence Day für Varta ist. Damit lagen die Erwartungen an den heutigen Tag ziemlich hoch. Es wurde viel spekuliert, was Varta heute wohl präsentiert. Am Tag der Batterie hatten daher nicht wenige eben mit einer neuen Batterie gerechnet. Da die Ankündigung einer Dividende bereits schon Mittwoch-Abend erfolgte, war mit dem Independence Day tatsächlich nur die Bilanz gemeint. Das scheint einigen Anlegern nicht zu reichen, besonders da es auch Haare in der Suppe gibt.

Ausblick kommt nicht an

Für das neue Jahr zeigte sich der Konzern allerdings vorsichtig, was weiteres Wachstum angeht. So soll der Umsatz 2021 auf rund 940 Millionen Euro steigen. Für 2020 standen zuletzt 840 bis 860 Millionen im Plan (2019: 364 Mio Euro). Analysten hatten für das laufende Jahr im Schnitt bereits 1,08 Milliarden Euro auf dem Zettel. Varta profitiert insbesondere von der bisher starken Marktstellung bei aufladbaren Batterieknopfzellen für die boomenden kabellosen Kopfhörer.

Für die um Sondereffekte bereinigte Marge von Zinsen, Steuern und Abschreibungen sieht das Varta-Management 2021 einen Anstieg von 2,5 Prozentpunkten auf bis zu 30 Prozent vor. Die rechnerischen 27,5 Prozent aus 2020 lägen damit etwas besser als die Analystenschätzungen (knapp 27 Prozent). Weitere Angaben machte Varta zunächst nicht – an diesem Donnerstag legt das Unternehmen die vorläufigen Zahlen für das abgelaufende Jahr vor.

Dividende reißt es nicht raus!

Der Batteriekonzern Varta will nach einem Jahr mit starkem Wachstum wie in Aussicht gestellt erstmals seit dem Börsengang eine Dividende zahlen. Je Aktie sollen die Anteilseigner für das abgelaufene Geschäftsjahr 2,50 Euro erhalten, wie der MDax-Konzern überraschend am Mittwochabend in Ellwangen mitteilte. Großaktionär und Aufsichtsratschef Michael Tojner hatte eine Ausschüttung bereits im Dezember angekündigt. Insgesamt sollen rund 100 Millionen Euro ausgezahlt werden. Der Dividendenvorschlag stehe noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien. Varta war 2017 wieder an die Börse gegangen.

Vorläufige Zahlen zu wenig

Der Batteriekonzern Varta hat im vergangenen Jahr vor allem vom Geschäft mit Akkus für kabellose Kopfhörer profitiert. Der Umsatz kletterte auch dank des Zukaufs der Haushaltsbatteriesparte um rund 140 Prozent auf 870 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in Ellwangen auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Ohne den Zukauf wäre das Unternehmen um 47 Prozent gewachsen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um 145 Prozent auf 239 Millionen Euro zu. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis fielen damit besser aus als von Analysten zuvor geschätzt und übertrafen auch die jüngste Prognose des Konzerns.

Anleger nicht überzeugt

Am Ende des Kino-Krachers Independence Day von Roland Emmerich rauchen Will Smith und Jeff Goldblum eine dicke Zigarre, um ihren Erfolg zu feiern. Der Independence Day von Varta entpuppt sich aber eher als der Film „Viel Rauch um nichts“ mit Cheech und Chong.

Von Markus Weingran

Foto: MircoV / Shutterstock.com

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