Vergiss Tencent an der Börse Hongkong! Kauf lieber Naspers

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Viele Börsianer prüfen am Montag in der Früh die Kursentwicklungen in Asien, da die Börsen in dieser Region als Erstes aus dem Wochenendschlaf erwachen. Solltest du ein Value-Anleger sein, der sich besonders für die Papiere von Tencent interessiert, hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die günstigste Variante für einen Einstieg gewählt.

Tencent ist ein spannendes Unternehmen, dessen Aktienkurs zum 11.12. auf Jahressicht über 50 % zugelegt hat. Trotz seiner Größe wächst das Unternehmen dynamisch und realisiert hohe operative Margen. Die Umsätze sind recht gleichmäßig über die Bereiche soziale Netzwerke, Online Games, Onlinewerbung und Fintech verteilt. Daneben verfügt man noch über Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen, die zum 30.09. ca. 112 Mrd. Euro wert waren.

Warum ist Naspers der bessere Kauf?

Für mich ist Naspers trotzdem der bessere Kauf. Das Unternehmen verfügt nach wie vor über 72,66 % an seiner Tochter Prosus. In diese lagerte Naspers 2019 seine Internet-Beteiligungen aus, um den wahren Wert transparenter zu machen und den Discount zu reduzieren. Prosus wird am 11.12. an der Börse mit 151 Mrd. Euro bewertet. Das bedeutet, der Anteil von Naspers ist 109 Mrd. US-Dollar wert.

Das Kerninvestment von Prosus ist wiederum ein Anteil von 31 % an Tencent. Tencent wird an der Börse mit 595,15 Mrd. Euro taxiert. Das bedeutet, der Anteil von Prosus ist 184 Mrd. Euro wert. Um die letzte notwendige Zahl für die Rechnung zu liefern, Naspers wird an der Börse nur mit 73 Mrd. Euro bewertet.

Hier folgt die Zusammenfassung: Prosus weist einen Discount von 18 % zu dem Anteil an Tencent aus, Naspers wiederum einen Abschlag von 33 % gegenüber der Beteiligung an Prosus. Das bedeutet, dass man die Aktien von Tencent durch einen Kauf von Naspers-Anteilen zum halben Preis erhält.

Ist es wirklich so einfach?

Ein Abschlag wäre gerechtfertigt, wenn die anderen Kapitalbeteiligungen von Prosus nicht werthaltig und daher größere Abschreibungen vorzunehmen wären. Zwar sind viele Beteiligungen von Prosus noch nicht profitabel, aber fast alle haben durch die zunehmende Digitalisierung von Corona profitiert. Abzulesen ist das an anderen börsennotierten Anteilen wie mail.ru oder Delivery Hero. Allein diese beiden Beteiligungen sind weitere 6 Mrd. Euro wert.

Ein Problem ist, dass das Management in letzter Zeit keine neuen Anlagemöglichkeiten gefunden hat. So ist man bei den Bieterrennen um Ebay Kleinanzeigen und Just Eat leer ausgegangen. Das zeigt aber auch, dass die Unternehmensführung nicht bereit ist, jeden Preis zu zahlen, und hat die Übernahmen für die Konkurrenz zumindest teuer gemacht. Als Alternative, um den Discount zu reduzieren, kauft das Unternehmen seit Ende November eigene Aktien zurück. Damit setzt man noch stärker auf das eigene, unterbewertete Portfolio.

Dabei geht die Gesellschaft äußerst interessant vor. Die Käufe werden durch die Tochter Prosus durchgeführt. Mit den geplanten 5 Mrd. US-Dollar sollen zum einen Aktien von Prosus für 1,4 Mrd. US-Dollar erworben werden. Dadurch erhöht sich wieder der Anteil von Naspers an Prosus. Daneben erwirbt Prosus für 3,6 Mrd. US-Dollar Papiere von Naspers. Zum einen erhält man so einen noch stärkeren Discount. Außerdem gewinnt Naspers an Flexibilität für einen weiteren Ausstieg bei Prosus. Anleger können sich sicher sein, dass das Management weiterhin an einer Reduzierung des Discounts auf beiden Ebenen arbeiten wird.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Naspers. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tencent Holdings.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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