Vorsicht, ETF-Investoren: Hier könnte eine gefährliche Blasenbildung schlummern!

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

ETF-Investoren sind häufig gewillt, langfristig an der Entwicklung breiter Märkte zu partizipieren. Ob es sich hierbei eher um ganze Indizes handelt oder aber um Passivfonds auf bestimmte Segmente oder Wirtschaftsbereiche, ist dabei nebensächlich. Ein solcher Ansatz kann insbesondere langfristig durchaus einen wichtigen Beitrag zur eigenen Vermögensbildung leisten.

Nichtsdestoweniger gibt es auch einige Kritik im Kontext dieser Passivfonds. Insbesondere ein unbedachter Ansatz von Investoren, die sich mit den zugrundeliegenden Chancen und Risiken nicht näher auseinandergesetzt haben, könne demnach eine Blasenbildung verschlimmern. In Zeiten einer Korrektur könne das wiederum einen gewissen zusätzlichen Verkaufsdruck auslösen, was womöglich ein gewisses Systemrisiko darstellen könne.

Insbesondere zwei Wirtschaftsbereiche seien demnach von einer solchen Blasenbildung betroffen, wie nun zumindest einige Experten und Marktbeobachter herausgefunden haben wollen. Lass uns im Folgenden daher einmal schauen, was Investoren diesbezüglich wissen sollten.

Versorger und Immobilien gehypt? Vielleicht!

Wenn es nach den Experten von Ned Davis Research geht, sollten ETF-Investoren speziell bei Versorgern und Immobilien-Aktien nämlich zunehmend vorsichtiger werden. Ein großer Anteil dieser Aktiengattung befindet sich demnach vornehmlich im Besitz solcher Passivfonds, was hier ein größeres Rückschlagsrisiko in Krisenzeiten beinhalten könnte. Das könnte einen aufkommenden Verkaufsdruck auch weiter beschleunigen, so die Experten.

Diese Sichtweise wird anhand von einigen eher US-lastigen Beispielen zudem weiter ausgeführt. So weise die Aktie von Tanger Factory Outlet Centerbeispielsweise eine passive Besitzquote von über 32 % auf, was inzwischen durchaus bedenklich sei. Auch andere Immobilienaktien hätten demnach ähnliche Besitzverhältnisse, genauso wie die Versorger. Speziell American States Water und California Water Service Group weisen demnach ETF-Beteiligungen in Höhe von 23 % auf, was in Zeiten einer Korrektur eine gewaltige Kapitalflucht auslösen und die Aktien derartiger Unternehmen natürlich auf Tauchstation schicken könnte.

Wem Ned Davis Research übrigens nicht allzu viel sagt: Hierbei handelt es sich um Experten, die in der Welt von Aktien und Börsen eigentlich einen hervorragenden oder zumindest soliden Ruf besitzen. So hat das Institut beispielsweise in vielen Langzeitforschungen bereits wichtige Erkenntnisse über Märkte und erfolgreiche Investmentansätze herausgefunden.

Bekannt geworden ist Ned Davis - zumindest in meinen Augen - beispielsweise mit seiner Analyse dahingehend, dass Dividendenaktien im Durchschnitt und im Vergleich zu Nicht-Ausschüttern im langjährigen Vergleich eine höhere Rendite aufweisen können. Sprich, hierbei handelt es sich definitiv nicht um ein fragwürdiges Institut, dessen Meinung man einfach so beiseiteschieben sollte.

Sei dennoch vorsichtig bei deinen Rückschlüssen

Und auch wenn diese neuen Erkenntnisse nun definitiv bemerkenswert sind, sollte man als Investor dennoch vorsichtig sein, welche persönlichen Entscheidungen man aufgrund dieser Einschätzung trifft. Denn wie üblich wissen wir natürlich nicht, wann es zu einer Korrektur kommt. Oder ob. Entsprechend sollten wir mit Vorbereitungen auf solche hypothetischen Szenarien vorsichtig sein.

Zudem sollten wir hierbei nicht ganze Bereiche wie nun Immobilien und Versorger ausklammern, sondern nur vielleicht etwas wählerischer bei der Auswahl der Aktien aus diesen Bereichen werden. Zumal wir ebenfalls bedenken sollten, dass eine passive Aktienquote eigentlich nichts über die aktuelle fundamentale Situation oder die weiteren Aussichten aussagt. Einige dieser Unternehmen könnten somit über eine goldene Zukunft verfügen, auch wenn hier viele ETF-Investoren investiert sind. Vorsicht also bei zu viel Vorsicht.

Zu guter Letzt sollten Investoren ebenfalls daran denken, dass eine Korrektur auch alles andere als ein Endpunkt ist. Sofern die Aktien, möglicherweise auch Dividendenaktien, aus diesem Bereich heftig korrigieren, weil zu viele passive Investoren ihr Kapital aus diesen Bereichen abziehen, könnte das solche Aktien entweder interessant werden lassen oder aber noch interessanter. Auch das könnte unterm Strich eine Option sein, über die man als Investor in Anbetracht dieser Einschätzung zumindest mal nachgedacht haben sollte.

Nimm’s ernst, aber …

Wenn du mich fragst, sollte man die aktuelle Einschätzung von Ned Davis Research daher ernst nehmen, jedoch mit einem großen Aber. Denn auch wenn hier die Chancen nicht schlecht stehen, dass hier ein gewaltiges Fünkchen Wahrheit dran sein könnte, sind die Rückschlüsse deutlich differenzierter als die eigentliche Erkenntnis.

Zu viel Vorsicht könnte daher, wie so oft, schädlich sein. Entsprechend solltest du dir sowohl als Investor als auch als ETF-Anleger gut überlegen, wie du in Anbetracht dieser neuen Erkenntnis nun verfahren möchtest. Und was sich hierdurch an den langfristigen Chancen und Risiken überhaupt verändert hat.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Tanger Factory Outlet Centers.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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