Wall Street: Nasdaq und S&P 500 gehen vorwärts, Dow hängt hinterher – Moderna bricht ein, Qualcomm mit Kurssprung, Merck & Co auf Rekordhoch
Nach den geldpolitischen Beschlüssen der US-Notenbank Fed sind die US-Börsen teilweise mit erneuten Rekorden in den Donnerstag gestartet. Nachdem die Währungshüter mit ihrem Ausstieg aus den Wertpapierkäufen lediglich die Erwartungen erfüllten, gelangen zumindest dem S&P 500 und dem Nasdaq 100 erneute Bestmarken.
Der Dow Jones Industrial blieb nach einer Handelsstunde mit einem knappen Minus von 0,10 Prozent auf 36 122,70 Punkten ohne erneuten Rekord. Der S&P 500 stieg zeitgleich um 0,45 Prozent auf 4681,69 Punkte und der Nasdaq 100 gewann sogar 1,08 Prozent auf 16 319,02 Zähler.
Die Fed nehme wie erwartet den Fuß vom Gas, bemerkte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Der Leitzins bleibe unangetastet, hier dürfte frühestens Mitte 2022 etwas passieren. „Grünes Licht also von der Geldpolitik“, erklärte der Experte. In Kombination mit einer überzeugenden Berichtssaison gebe es aktuell keine Bremsfaktoren.
Unter den Einzelwerten standen vor allem Moderna im Rampenlicht, allerdings dieses Mal negativ mit einem Kurseinbruch um 16 Prozent. Der Impfstoffhersteller verschreckte seine Anleger mit einer deutlich reduzierten Absatzprognose für das Corona-Vakzin. Begründet wurde dies mit längeren Lieferzeiten und Produktionsengpässen. Die Anteile des Konkurrenten Biontech wurden in Mitleidenschaft gezogen. Sie sackten nach zuletzt gutem Lauf um 6,2 Prozent ab.
Ein Gegenpol an der Nasdaq, wo Moderna notiert ist, bildeten die Aktien von Qualcomm mit einem Kurssprung um 11 Prozent. Der Chipkonzern sorgte mit einem überraschend positiven Blick nach vorn für Begeisterung bei den Anlegern. In diesem Jahr rechnet das Unternehmen mit dem Verkauf von bis zu 550 Millionen 5G-tauglichen Telefonen. Für diese Technologie gilt Qualcomm als führender Modemlieferant.
Im Dow blieb die Aktie von Merck & Co in der Erfolgsspur. Mit einem Plus von 1,9 Prozent stiegen sie auf ein Rekordhoch. Mittlerweile wurde bekannt, dass ein Covid-19-Medikament, das vor gut einem Monat auch unter Börsianern für Aufsehen gesorgt hatte, die erste Zulassung in Großbritannien erhalten hat. Die Arznei soll das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes der Patienten um etwa die Hälfte senken.
Kräftige Kursgewinne gab es ferner im Nebenwertebereich bei dem Elektro-Lkw-Bauer Nikola nach dessen besser als von Analysten erwartetem Quartalsbericht. Einen zunächst verhaltenen Börsenstart hakten die üblicherweise schwankungsreichen Papiere schnell ab, indem sie ihr Plus auf zuletzt 11 Prozent ausbauten. Das Unternehmen einigte sich außerdem auf eine 125 Millionen US-Dollar schwere Geldstrafe, um Ermittlungen der Börsenaufsicht SEC gegen den Firmengründer Trevor Milton beizulegen.
onvista/dpa-AFX
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