Wegen Corona: Rumänischer Bischof wiederholt Ostergottesdienst

dpa-AFX · Uhr

CONSTANTA (dpa-AFX) - In Rumänien hat der dort als Rebell bekannte orthodoxe Erzbischof Teodosie in der Nacht zum Mittwoch den Oster-Gottesdienst wiederholt - zur Empörung vieler Gläubiger. Nach Meinung des Erzbischofs konnten die Gläubigen wegen der Corona-Ausgangssperren am offiziellen Termin die Auferstehung Christi nicht in vollem Umfang feiern. Zu dem Akt in der Kathedrale der Schwarzmeerstadt Constanta kamen aber nur ein paar Hundert Gläubige, wie Rumäniens Medien berichteten. "Ostern 2.0" nannte dies ironisch die Bukarester Tageszeitung "Adevarul".

Ähnliche, schwach besuchte "Oster-Gottesdienste" gab es im ganzen Bistum Constanta. Rund 86 Prozent der Rumänen bekennen sich zur orthodoxen Konfession.

Ostersonntag war in der Orthodoxen Kirche am 19. April. Zentrales Element dieses Fests ist, dass der Geistliche am Schluss des Gottesdienstes ruft "Kommt, nehmt Licht", woraufhin die Gläubigen ihre Kerzen an seiner anzünden und mit den brennenden Lichtern nach Hause gehen. Dies war am offiziellen Termin wegen der damals geltenden Ausgangsperren nicht möglich. Jetzt verteilte Teodosie das Licht wie an Ostern. Außerdem verabreichte er den Kommunionwein allen Gläubigen traditionsgemäß mit demselben Löffel - Hygienebedenken und Verboten zum Trotz.

Das Patriarchat in Bukarest hatte als oberste Kirchenleitung im Vorfeld erklärt, dass Teodosie "autonom" handle und dass es landesweit am offiziellen Termin in den Kirchen "die richtigen" Oster-Gottesdienste gegeben habe - nur eben in Abwesenheit der Laien. Von kircheninternen Sanktionen gegen Teodosie war allerdings nicht die Rede./kl/DP/fba

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